Unterschæchen
(Kt. Uri). 994 m. Gem. und Pfarrdorf im Schächenthal, zu beiden Seiten des wilden Schächenbaches und an der Klausenstrasse, am Eingang ins malerische Brunnithal und 11 km osö. der Station Altorf der Gotthardbahnt. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen Altorf-Klausen-Linthal. Gemeinde, mit Aesch, Schwanden und Ribi, Bielen und Unterschächenberge (Schwandenberg und Urigen): 120 Häuser, 619 kathol. Ew.; Dorf: 45 Häuser, 227 Ew. Das Dorf Unterschächen liegt in einer Erweiterung des Thales, in deren Mitte auf einem Hügel (1000 m) die Pfarrkirche steht. Zufolge seiner geschützten Lage, erfrischenden Bergluft, schattigen Wälder und grossartigen Umgebung ist das Dorf als bedeutender Luftkurort geschätzt. Grosses Hotel mit schönem Park. Am Eingang ins Brunnithal fliesst aus einem Felsen eine alkalinische Mineralquelle, die 1414 entdeckt worden sein soll. Ein Badehaus war schon 1495 errichtet. Die neu gefasste Quelle dient jetzt zu Kurzwecken. Die 1681 erbaute Kirche war zuerst eine Filiale ¶
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von Spiringen, bis sie 1687 zur Pfarrkirche ward. Sie ist gegenwärtig hübsch renoviert und hat auch eine neue Orgel erhalten. Zwei Brücken und ein eiserner Steg führen über den Schächenbach. Die Gemeinde ist reich an Wald und Alpweiden (an die 100 km2); sie umfasst gegen O. die oberste Stufe des Schächenthales mit dem Weiler Aesch, gegen S. das Brunnithal mit seinen Alpen und gegen N. die Kinziger-, Wengi- und Seenalp, Galtenebnet und Ruosalp. Mitten durch bildet die Klausenstrasse ein gewaltiges S. Die Orts- und Geschlechtsnamen sind alemannischer Abstammung und reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück. Alpwirtschaft, Holzhandel, Sägerei und Fischerei. Fremdenverkehr (Bergführer).