Ungarn
[* 3] (ungar. Magyarország, lat. Hungaria), im weitern
Sinn die
Länder der ungar.
Krone der Österreichisch-Ungarischen Monarchie (s. d.) oder
Transleithanien (s. d.),
im engern aber nur das König
reich ohne Siebenbürgen, grenzt im N. an
Österreichisch-Schlesien und Galizien, im O. an die
Bukowina und das siebenbürg. Gebiet, im
S. an
Serbien
[* 4] und das König
reich Kroatien und
Slawonien, im
W. an
Steiermark,
[* 5] Niederösterreich
und Mähren
[* 6] und umfaßt 224018,52, mit Siebenbürgen 279749,68, mit Kroatien-Slavonien und
Fiume
[* 7] 322310,1
qkm (s.
Tabelle auf S. 74). (Hierzu eine Karte: Ungarn
und Galizien.)
Oberflächengestaltung und Bewässerung. Mit Ausnahme eines kleinen Teils des Marchlandes westlich von den Kleinen Karpaten und der östlichsten Alpenausläufer ist ein orographisch und hydrographisch durchaus einheitliches Gebiet, das große von dem Karpatenbogen nach drei Seiten umschlossene Becken, das sämtliche vom Hochrande herabkommenden Gewässer vereinigt. Wenn man von dem gebirgsumschlossenen siebenbürg. Hochland (s. Siebenbürgen) absieht, zerfällt das Land in einen kleinen gebirgigen und einen dreimal so großen ebenen Teil.
Die Hauptmasse des erstern bilden die Karpaten, besonders im Nordwesten, wo allein die innere Zone des
Systems noch erhalten ist, die Centralkarpaten oder das Karpatisch-ungarische Hochland (s. Karpaten).
Die große zwischen diesem Oberungarn
und dem siebenbürg. Hochlande gelegene
Tiefebene wird durch einen von
SW. nach
NO. streichenden
Gebirgszug
(Bakonyerwald, Matra und Bükkgebirge) in zwei ungleiche
Teile getrennt. Die kleinere oberungar.
Tiefebene im NW.,
im
Mittel 140 m hoch gelegen, etwa 12000 qkm umfassend, ist größtenteils fruchtbar, besonders die
Donauinseln Schütt. Von Sumpfbildungen ist die größte der
Hansag (s. d.) mit dem Neusiedler See. Die
Verbindung zwischen
dieser und der großen ungar. oder niederungar.
Tiefebene bildet die mächtige zwischen
Bakonyerwald, Drau und Donau sich ausbreitende
Lößtafel, auf der inselförmig kleinere Bergzüge,
¶
mehr
besonders das Fünfkirchener Gebirge, aufgesetzt sind. Die große niederungar. Tiefebene oder das Pester Becken (ungar. Alföld, s. d.) erstreckt sich im Bogen [* 9] von der Donau bei Neusatz bis zu den Waldkarpaten. Bei einer mittlern Höhe von 100 m beträgt der Höhenunterschied zwischen N. und S., wie auch zwischen O. und W. kaum 50 m. Die Hauptabdachung geht von N. nach S. im südl. Teile nach SO., welcher Richtung auch die beiden Hauptströme, Donau und Theiß, folgen. Das ganze Tiefland besteht ans Löß, Flugsand, Flußanschwemmungen und Moorboden.
Zwischen den Alluvialebenen der Flüsse [* 10] breiten sich große Diluvialplateaus aus, so besonders zwischen Donau und Theiß das Maria-Theresiopeler und das Titeler Lößplateau sowie das Kumanier und im NO. das Debrecziner Sandplateau, letztere beiden die größten und von zahlreichen, in der vorherrschenden Windrichtung, also meist meridional streichenden Dünenketten durchzogen, die gewöhnlich salzhaltige Tümpel einschließen. Hier kommen auch hauptsächlich die Puszten (s. d.) vor.
Das geringe Gefalle der Flüsse, namentlich der Theiß, hat eine ausgedehnte Serpentinenbildung und Versumpfung des Bodens zur Folge. Dazu kommt, daß die rascher strömende Donau bei jedem Hochwasser die Theiß staut und übertritt. Deshalb wurde schon 1845 mit der Regulierung der Theiß begonnen; da aber die Hauptursache der Überschwemmung in der Donau liegt, kann eine Besserung nur durch eine Erweiterung des untern Durchbruchthals der Donau erfolgen, was durch die Regulierung beim Eisernen Thore (s. d. 5) angestrebt wurde. An bedeutenden Nebenflüssen empfängt die Donau in links March, Waag, Neutra, Gran, [* 11] Eipel und die Theiß, die mit sämtlichen Zuflüssen zu (Siebenbürgen eingeschlossen) gehört; rechts Leitha, Raab [* 12] und Drau. Wichtige Kanäle, die in erster Linie der Entwässerung dienen, sind der Franzens- oder Bacser, Franz-Josephs-, Bega- und Berzavakanal. Von den Seen sind die größten der Plattensee (s. d.) und der Neusiedler See (s. d.); kleine Sumpfseen finden sich in der großen ungar. Tiefebene, Gebirgsseen in den Karpaten, besonders der Hohen Tatra (s. d.).
Über Geologie, [* 13] Mineralquellen, Klima, [* 14] Flora und Fauna s. Österreichisch-Ungarische Monarchie.
Bevölkerung, [* 15] s. Österreichisch-Ungarische Monarchie, Transleithanien, den Artikel Magyaren und die Tabelle S. 74.
Landwirtschaft. gehört zu den fruchtbarsten Ländern Europas und ist mit seinen Nebenländern eins der wichtigsten Getreideproduktionsgebiete, namentlich wegen seiner frühen Weizenernten. Die Bodenkultur nimmt immer ausgedehntere Gebiete in Angriff. Die gesamte Bodenfläche beträgt im eigentlichen und Siebenbürgen (hinsichtlich der Länder der ungar. Krone s. Bd. 12, S. 717) 28211099 ha; davon entfallen auf Äcker 11,66, Gärten 0,34, Weiden 2,96, Wiesen 3,73, Rohrgebiet 0,09, Weingärten 0,34, Waldungen 7,57, nicht steuerbare Flächen 1,49 Mill. ha. Der Grundbesitz verteilt sich im eigentlichen auf 1922327, in Siebenbürgen auf 563938 Besitztümer.
Die Mehrzahl (94,47 Proz.) ist bäuerlicher Kleinbesitz (5-30 Joch); der mittlere Besitz (30-1000 Joch) macht 5,34 Proz.,
die Herrschaftsgüter O,19 Proz. aus. Hiervon befinden sich im eigentlichen und Siebenbürgen
65,14 Proz. in Privathänden; der übrige Grundbesitz (9,75 Mill. ha) gehört
dem Staate (1,60), öffentlichen Fonds
(O,11), Städten und Gemeinden (4,99), den Kirchen (1,30), oder ist Fideïkommißbesitz
(1,35 Mill. ha). Der Grundbesitz war in Ungarn
-Siebenbürgen 1875 mit 149,9 Mill. Fl., 1882 mit 29O,1, 1883 mit 185,5 Mill.
Fl. in den Grundbüchern belastet. 1895 (1881) betrugen die Belastungen
303,29 (197,5), die Entlastungen des Grundbesitzes 192,53 (122,03) Mill. Fl. Die Ernte
[* 16] betrug 1894: Winterweizen 48,11, Spelz
0,07, Halbfrucht 2,18, Winterkorn 18,72, Wintergerste 1,58, Winterraps 0,074, Sommerweizen 1,87, Sommerkorn 0,48, Sommerraps
18,21, Sommergerste 0,03, Hafer
[* 17] 24,87, Hirse
[* 18] 0,33, Mais 24,12, Heidekorn 0,15, Samenwicken 1,20, Hülsenfrüchte 0,43, Hanf
0,09, Flachs 0,85, Kartoffel 39,87 Mill. hl; dann 6110 t Hanfgarn, 46874 t Flachsgarn, 56818 t Tabak,
[* 19] 1461109 t Zuckerrüben, 2565449
t Futterrüben, 1068634 t Luzerne und Klee, 822056 t Wickengemenge u. s. w. Außerdem
werden in großen Mengen Kohl (ein Lieblingsgericht der Ungarn
), Kürbisse, Melonen und Gurken gebaut.
Die Heuproduktion betrug 1894: 5850446 t. Der Gesamtwert der Ernte betrug 1891: 901,96, 1892: 771,23 Mill. Fl., d. i. 92,05 und 76,86 Fl. pro Hektar. Der Weinbau hat durch die Reblaus [* 20] sehr gelitten. 1894 wurden in 1387000 hl Wein im Werte von 24,69 Mill. Fl. produziert, gegen 4231000 hl (38,31 Mill. Fl.) im J. 1881. (S. Ungarische Weine.) Obst wird in manchen Gegenden, wie im Ödenburger Komitat, mit großem Ertrag gebaut. Es giebt im Westen Kastanienwälder, im Süden Wälder von Pflaumenbäumen, aus deren Früchten Zwetschenbranntwein, Sliwowitz (s. d.) oder Rakie hergestellt wird. Gewöhnlich sind Walnußbäume, und im Süden gedeihen sogar Feigen und Mandeln. Die Pflege des Maulbeerbaums hat zugenommen. 1895 wurden in 1840 Gemeinden von 74674 Familien 1197918 kg Seidencocons (Wert 1167978 Fl.) erzeugt, gegen 2507 kg im J. 1879. Sonst baut man guten Saflor, auch Waid, Wau, Krapp und andere Farbepflanzen, [* 21] ferner Gewürzpflanzen, [* 22] wie Kümmel, Fenchel, Senf, Anis, roten türk. Pfeffer oder Paprika, Süßholz, selbst Rhabarber.
Sehr wichtig ist die Viehzucht [* 23] auf den Puszten wie im übrigen Lande. Das echte ungar. Pferd [* 24] ist klein, aber flink und sehr ausdauernd. Große Militärgestüte finden sich zu Bábolna und Mezöhegyes im Komitat Csanád; außerdem bestehen mehrere Privatgestüte. 1895 wurden 32130 Pferde [* 25] um den Wert von 13790000 Fl. ausgeführt. Im J. 1895 wurden gezählt: 1972720 Pferde, 22138 Esel, 714 Maultiere, 6465137 Schweine, [* 26] 279686 Ziegen, 7453671 Schafe, [* 27] 635749 Bienenkörbe und 28009876 Stück Geflügel. Das Rindvieh ist im ganzen von kleiner, in den Theißgegenden von ausgezeichneter Rasse. Bedeutend sind ferner die zum Teil veredelten Schaf- und Schweineherden, und auch die Geflügel- namentlich die Gänse- sowie die Bienenzucht [* 28] ist ziemlich belangreich.
Das Waldland beträgt im ganzen König
reich 9,07 Mill. ha oder 29,61 Proz. des Flächeninhalts,
und zwar im eigentlichen (mit Siebenbürgen) 7,54 Mill. ha, d. i. 28,35 Proz., in Kroatien-Slawonien 1,53 Mill. ha, d. i. 38,01
Proz. des Territoriums. Von den Waldungen sind im eigentlichen zu 28,37 Proz. Eichen-, zu 49,57 Proz. Buchen-
und sonstige Laubholz- und zu 22,06 Proz. Nadelholzwälder; 15,57 Proz.
gehörten dem Staate, 20,07 den Gemeinden, 6,57 der Kirche, 6,84 den Fideïkommissen. Das durchschnittliche Jahreserträgnis
¶
mehr
beträgt 9,72 Mill. Fl. Die Wälder sind reich an Wild. Sie liefern ferner Eicheln zur Schweinemast, Galläpfel, Knoppern, Rinden, Harze, Kohlen, Pottasche u. s. w. In holzarmen ebenen Gegenden brennt man Schilf, Rohr, Stroh, getrockneten Kuhmist.
Bergbau. [* 30] ist eins der erzreichsten Länder Europas. Es bestanden im eigentlichen und Siebenbürgen 1892: 803 Bergbau- und Hüttenbetriebe mit 1303 Beamten und 60060 Arbeitern. Gewonnen wurden 1894: 1698 kg Gold, [* 31] 23631 kg Silber, 343 t Kupfer, [* 32] 2514 t Blei, [* 33] 3 t Quecksilber, 881 t Antimonerz, 361 t Rohantimon, 202 t Nickel- und Kobalterz, 302768 t Frischroheisen, 16640 t Gußroheisen, 982798 t Steinkohle, 2917890 t, Braunkohle, Eisenkies [* 34] 56050 t, Eisenvitriol 762 t und Schwefelsäure [* 35] 2337 t. Der Gesamtwert der Bergwerksprodukte betrug 1894: 20032000 Fl., der Hüttenprodukte 18480000 Fl. Wertvolle Steine und Erden finden sich in größter Menge, namentlich ausgezeichnet edle Opale zu Vörösvágás (Czervenyicza) im Komitat Sáros, auch Jaspis-, Holz- und gemeine Opale, Chalcedone von seltener Schönheit, edle und unedle Granaten, [* 36] Bergkrystalle (sog. Marmaroser Diamanten) bei Lonka im Komitat Marmaros, Marmor in allen Farben, darunter schwarzer bei Fünfkirchen [* 37] u. s. w. Groß ist der Reichtum an Steinsalz in der Marmaros und in Siebenbürgen. 1894 betrug die Salzproduktion 155789 t Steinsalz, 6078 t Sudsalz und 5342 t Industrialsalz, zusammen im Wert von 14605000 Fl. Bei den Staatssalinen waren 1895 2173 Arbeiter beschäftigt. Auch liefert Alaun [* 38] und auf den «Széks» (ausgetrockneten Wasserflächen) und an den Sodaseen natürliche Soda und Salpeter, Asphalt besonders bei Großwardein [* 39] (1892: 15000 t).
Industrie. Die Industrie hatte sich im eigentlichen und Siebenbürgen schon vor 1848 zu entwickeln begonnen, allein einen bedeutenden Aufschwung nahm sie erst seit dem Abschlusse des Ausgleichs (1868), indem namentlich die Großindustrie durch Begünstigungen und Steuerbefreiungen gefördert wurde. Im eigentlichen und Siebenbürgen lagen 1890 der §eigentlichen Industrie ob 648882, der dem Genuß und persönlichen Zwecken dienenden Industrie 134264, der Wanderindustrie 3397 und der Haus- und Volksindustrie 38525 Personen.
Hiervon waren 421844 selbständige Unternehmer, 502891 Personen Hilfspersonal. Großindustrielle Unternehmungen bestanden 1890: 1120 mit 99107 Arbeitern, darunter 36 Eisenwarenfabriken und Gießereien (10632 Arbeiter), 38 Maschinenfabriken und Eisengießereien (7218), 10 staatliche Tabaksfabriken (7617), 138 Bauunternehmer (6587), 65 Dampfmühlen (5947), 67 Ziegelfabriken (4177), 16 Eisenbahn-Reparaturwerkstätten (4036), 59 Dampfsägen (3523), 46 Buchdruckereien (3367), 40 Spiritusfabriken (2680), 7 Schiffswerften (2585), 31 Glasfabriken (2390) und 2 Waggonfabriken (2147). Die wichtigste Stellung nimmt die Nahrungsmittelindustrie und zwar die Mühlenindustrie ein, die ihren Sitz hauptsächlich bei Budapest [* 40] hat und das berühmte feine ungar. Weizenmehl erzeugt. 1895 haben sämtliche ungar. Dampfmühlen 794900 t Getreide [* 41] vermahlen und 614400 t Mehl [* 42] und 161800 t Kleie erzeugt.
Auch die Branntweinbrennerei hat großen Aufschwung genommen; 1894/95 wurden im eigentlichen und Siebenbürgen von 54716 Brennereien 92173893 hl Spiritusgrade Alkohol erzeugt. Die Rübenzuckerfabrikation hat sich ebenfalls bedeutend gehoben; 1894/95 verarbeiteten 20 Fabriken mit 11239 Arbeitern 1077677 t Rüben zu 148027 t Zucker; [* 43] 89 Brauereien (darunter 24 mit mehr als 10000 Fl. Steuerleistung) lieferten 1328919 hl Bier. 1895 verarbeiteten 18 staatliche Tabaksfabriken mit 158 Beamten und 17411 Arbeitern und Arbeiterinnen 5214 t aus- und 16614 t inländischen Tabak zu 39,8 t Schnupf-, 2677 t feinem und 15176 t gemeinem Rauchtabak, 509,1 Mill. Cigarren und 771,9 Mill. Cigaretten im Gesamtwerte von 44,07 Mill. Fl.
Unter den Handwerkern sind zu nennen die Verfertiger von Tschismen (Stiefeln aus Korduan), die Schnürmacher, Kürschner, Riemer und Gerber; bedeutend ist auch die Herstellung von Holzarbeiten, Flechtwerk aus Stroh und Rohr. Spinnen [* 44] und Weben [* 45] ist in einigen nördl. Komitaten verbreitet, Leinweberei am meisten in der Zips;
gedruckte Leinwand liefert die Umgegend von Eperies;
im ganzen Lande, namentlich aber in Nordungarn
, werden wollenes Grobtuch, Feintuch, grobe Decken, Teppiche, Halinatücher
(Bauernmäntel), grobe Zwirnspitzen, Seiler- und Siebmacherwaren hergestellt;
die Seidenindustrie hat Fortschritte gemacht.
Bedeutend ist die Gerberei, Fabrikation von Papier, Korduan, Saffian und Juchten und die Horndrechslerei. In Metallen arbeiten zahlreiche Eisen- und Stahlhämmer, Eisengießereien, Blech- und Drahtwerke, Armaturfabriken, Kupferschmieden, Gold- und Silberarbeiter, und von beträchtlicher Ausdehnung [* 46] ist die Töpferei; unter den Porzellan- und Majolikafabriken ist die berühmteste zu Herend im Komitat Veszprim. Wichtig sind die Seifensiedereien, Talg-, Stearin- und Wachslichterfabriken, Soda-, Salpeter- und Pottaschesiedereien, Öl- und Petroleumraffinerien, Rosoglio- und Liqueurfabriken.
Handel und Verkehr. bildet mit Österreich
[* 47] ein Zollgebiet (s. Österreichisch-Ungarische Monarchie, Handel). Der gesamte Warenverkehr
des König
reichs betrug 1895 in der Einfuhr 544, in der Ausfuhr 505 Mill. Fl. In und Siebenbürgen beschäftigten
sieb mit dem Handel 126164 Männer und 34976 Frauen, darunter waren 67614 selbständige Unternehmer und 73975 Hilfspersonen.
Im eigentlichen und Siebenbürgen bestanden 1895: 6548,6 km Staats- und 33938 km Gemeindestraßen sowie 168,8 km Straßenbahnen.
Über Eisenbahnen s. Österreichisch-Ungariscbe Eisenbahnen. Der einzige größere Seehafen ist Fiume (s. d.). Die ungar. Handelsmarine bestand 1895 mit 46 Dampfern mit 37818 t und 51 Segelschiffen weiter Fahrt mit 25848 t, 125 Küstenfahrern mit 1910 t und 264 Barken. In den ungar. Häfen liefen 1895 ein: 4041 Dampfer mit 1335100 t und 12077 Segelschiffe mit 145142 t, dagegen liefen ans 4035 Dampfer mit 1336305 t und 12094 Segelschiffe mit 145429 t. Hiervon gehörten an der ungar. Flagge 59,3 Proz., der österreichischen 17,5, der englischen 14,4 und der italienischen 6,8 Proz. aller Schiffe. [* 48] Über die Flußschiffahrt s. Donau-Dampfschiffahrtsgesellschaft. Weiteres s. Österreichisch-Ungarische Monarchie (Verkehrswesen). 1895 betrug die Zahl der Postämter 4023, der Telegraphenämter 2525, der Briefkasten 7056, der Telegraphenlinien 22125 km, der Drähte 103200, der Telephonlinien 2610, der Drähte 20214 km.
Geld- und Kreditwesen. 1894 bestanden 230 Banken von 72,66, Boden-Creditinstitute 13,04, 546 Sparkassen mit 52,76 Mill. Fl. Aktienkapital und 508,94 Mill. Fl. Einlagen, sowie 755 ¶