Ulrich
von
Lichtenstein, mittelhochdeutscher Dichter, aus ritterlichem steirischen
Geschlecht um 1200 geboren, starb 1276. In
seinem Gedicht »Frauendienst«, das zuerst
Tieck teils in Bearbeitung, teils in Übersetzung (Stuttg. 1812) bekannt
machte, gibt er eine
Darstellung seines alle Wunderlichkeiten und Verirrungen des ritterlichen Minnedienstes offenbarenden
Lebens in
Strophen, welchen auch seine
Lieder, ein
Leich und mehrere »Büchlein« (Liebesbriefe) eingeflochten sind. Außerdem
besitzen wir von
ihm ein kleineres
Lehrgedicht: »Frauenbuch«. Beide sind herausgegeben von
Lachmann, mit historischen Anmerkungen
von
Karajan (Berl. 1841),
der »Frauendienst« allein von
Bechstein (Leipz. 1888, 2 Bde.);
die lyrischen Gedichte hat auch
v. d.
Hagen
[* 2] in seine »Minnesinger« (Bd.
4) aufgenommen.
Vgl. Falke, Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein, [* 3] Bd. 1 (Wien [* 4] 1869);
Knorr, Über ulrich von Lichtenstein
(Straßb.
1875);
Becker,
Wahrheit und
Dichtung in Ulrich von Lichtenstein
von
Lichtensteins Frauendienst
(Halle
[* 5] 1888).