Ulrich
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Sankt, [* 2] Hauptort des Grödener Thales (s. Gröden) in Tirol. [* 3]
Ulrich
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Ulrich,
Sankt, [* 2] Hauptort des Grödener Thales (s. Gröden) in Tirol. [* 3]
Ulrich,
Herzog von Württemberg, [* 4] geb. 1487, Sohn des wahnsinnig gewordenen Grafen Heinrich, kam, da dessen Bruder, der vertriebene Eberhard II., keine männlichen Nachkommen hatte, schon 1498 in den Besitz des Herzogtums. Eine ungeschickte Erziehung hatte nicht vermocht, die Wildheit seiner Natur zu zügeln. Um der kaiserl. Hilfe gegen den vertriebenen Herzog Eberhard II. (VI., s. d.) gewisser zu sein, verlobten die Regenten des Landes den jungen Herzog mit der Prinzessin Sabina von Bavern, einer Schwestertochter Kaiser Maximilians I., der den Herzog schon im 16. Jahre für volljährig erklärte.
Die ersten Jahre seiner selbständigen Regierung waren glücklich. Er nahm teil am Landshuter Erbfolgekriege, der Württemberg bedeutend vergrößerte. Aber die schon zuvor beträchtlichen, jetzt bis auf 1 Mill. Fl. erhöhten Schulden, schwere Abgaben und unfruchtbare Jahre machten die Unterthanen unzufrieden. So erhob sich 1514 der Aufstand des Armen Konrads, infolgedessen der Herzog seinen Ständen im Tübinger Vertrag außerordentliche Rechte und Freiheiten gewährte. 1515 ermordete er Hans von Hutten, den er eines sträflichen Verhältnisses zur Herzogin bezichtigte.
Letztere entfloh; der durch die Ermordung feines Standesgenossen empörte Adel und die Herzöge von Bayern, [* 5] die Brüder seiner Gemahlin, wurden U.s erbittertste Gegner. Al5 dann um die Ermordung seines Burgvogts auf Achalm zu rächen, 1519 die Reichsstadt Reutlingeu in Beschlag nahm, waffnete sich gegen ihn der ganze Schwäbische Bund, und in wenigen Wochen war von Land und Leuten vertrieben. Der Bund verkaufte das Herzogtum 1529 an Kaiser Karl V., und dieser belehnte seinen Bruder Ferdinand damit.
der im Bauernkriege 1525 einen vergeblichen Versuch zur Wiedereroberung seinem Landes gemacht hatte, suchte Hilfe in Frankreich, bei den Eidgenossen und Landgraf Pbilipp dem Großmütigen. Nach langer Verbannung führte den inzwischen zum Protestantismus übergetretenen Herzog der Landgraf Pbilipp von Hessen [* 6] 1534 durch den Sieg bei Lauffen nach Württtemberg zurück. Der durch Vermittelung des Kurfürsten von Sachsen [* 7] zu Raaden in Böhmen [* 8] 1534 geschlossene Vertrag ließ den Herzog im Besitz seines Landes, doch mußte er es als österr.
Afterlehn annehmen. Er führte nun die Reformation durch, trat dem Schmalkaldischen Bunde bei und beteiligte sich 1546 am Kriege gegen den Kaiser. Die Niederlage traf auch ihn sehr hart. Durch eine beträchtliche Summe und durch Einführung des Interims erkaufte zwar den Frieden mit dem Kaiser; allein jetzt ließ König Ferdinand eine Anklage auf Verletzung der Lehnstreue gegen ihn, als seinen Afterlehnsmann, einleiten, doch starb bereits -
Vgl. Heyd, Herzog von Württemberg (3 Bde., Tüb. 1841-44);
Kugler, Herzog zu Württemberg (Stuttg. 1865);
Ulmann, Fünf Jahre württemb.
Geschichte (Lpz. 1867);
Stälin, Wirtembergische Geschichte, Bd. 4 (Stuttg. 1873);
Wille, Philipp der Großmütige von Hessen und die Restitution U.s von Württemberg (Tüb. 1882);
H. von ¶
Seeger, Der Felonieprozeß gegen Herzog von Württemberg (ebd. 1889).
Ulrich
von dem Türlin, bürgerlicher deutscher Epiker, aus Kärnten gebürtig, baute sich in seinem vor 1269 vollendeten, in zweiter Bearbeitung Ottokar von Böhmen gewidmeten «Wilhelm» aus Wolframs Andeutungen eine umfängliche, anmutige Vorgeschichte zu Wolframs «Willehalm» zusammen (hg. von Singer, Prag [* 10] 1892). -
Vgl. Suchier, über die Quelle [* 11] U.s von dem T. (Paderb. 1873).
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von Eschenbach, s. Eschenbach. ^[= # von, deutscher Epiker, der am Hofe des Erzbischofs Friedrichs II. von Salzburg (gest. ...]
Ulrich
von Liechtenstein [* 12] (Lichtenstein), Dichter aus vornehmem steiermärk. Geschlecht, geb. um 1200, war 1245 Landesrichter und Landeshauptmann der Steiermark, [* 13] stand an der Spitze des oft unbotmäßigen steirischen Adels und hatte viel Schweres, darunter eine schreckliche Gefangenschaft auf seiner eigenen Frauenburg durchzumachen. 1272 war er wieder steirischer Landesmarschall. Er starb oder 1276. Sein Hauptwerk, der «Frauendienst», romanhaft zugestutzte gereimte Memoiren, die von 1211 bis 1255 reichen und in die er seine zierlichen, durch Naturgefühl ausgezeichneten Lieder, seinen Leich und seine Büchlein (Liebesbriefe) einlegt, ist unschätzbar für die Sittengeschichte. schildert darin die verliebten Tollheiten, die abenteuerlichen Turnierfahrten als Frau Venus und König Artus, die er, der verheiratete Mann, im Dienste [* 14] einer hohen Herrin unternahm. Im realistischer gehaltenen «Frauenbuch» (1257) streiten Ritter und Dame in Reimpaaren, wer Schuld trage am Verfall des höfisch ritterlichen Lebens. Ein Gedicht auf die Schlacht an der Leitha (1246),
an der teilnahm, ist verloren. Ausgaben seiner Dichtungen von Lachmann (Berl. 1841, mit Anmerkungen von Karajan), des «Frauendienstes» von Bechstein (Bd. 6 u. 7 der «Deutschen Dichtungen des Mittelalters», Lpz. 1888); den letztern hat schon Tieck (Stuttg. 1812) erneuert.
Ulrich
von Türheim, s. Türheim. ^[= von, mittelhochdeutscher Dichter, in Augsburg von 1236 bis 1246 nachgewiesen, setzte ...]
Ulrich
von Winterstetten, Schenk, Minnesänger, wahrscheinlich Bruder des am Hofe Heinrichs VII. einflußreichen Schenken Konrad von Winterstetten (1239 bezeugt);
nach andern aus der Schmalneckischen Linie, Kanonikus in Augsburg [* 15] (1241-69 bezeugt).
Er dichtete kunstvolle Tanzleiche;
unter den Liedern überwiegen ernste, die den Verfall der Kunst und den Tod des Bruders beklagen.
Ulrich
von Zatzikhofen, deutscher Epiker, 1214 Pfarrer zu Lommis, dichtete nach einer schlechten verlorenen franz. Quelle um 1195 einen wüsten Lanzeletroman (hg. von Hahn, [* 17] Frankf. 1845), in alter- und volkstümlicher, unhöfischer Sprache. [* 18]
Ulrich,
Pauline, Schauspielerin, geb. in Berlin, [* 19] machte auf der Bühne des Liebhabertheaters Concordia und der des Hoftheaters ihre ersten Versuche. Ihr erstes Engagement trat sie 1856 in Stettin [* 20] an, ging bald darauf an das Hoftheater zu Hannover, [* 21] von dort im Mai 1859 nach Dresden [* 22] als Mitglied des Hoftheaters, das sie noch jetzt zu seinen besten Kräften zählt. Erste Liebhaberinnen und Heldinnen sind die Rollen, [* 23] in denen sie ihr nicht gewöhnliches Talent sowohl im Lustspiel als im Trauerspiel entfaltet hat.