Dominicus, Jurist, geb. zu Schönberg in Mähren,
[* 3] studierte in
Olmütz
[* 4] und
Prag,
[* 5] habilitierte sich 1862 in
Prag und wurde 1868 zum außerord., 1872 zum ord.
Professor für Civilprozeß,
Handels- und Wechselrecht
ernannt. Er schrieb: «Das Bagatellverfahren»
(Wien
[* 6] 1873),
«Das österr. Civilprozeßrecht» (3. Aufl.,
Prag 1892) und ist seit 1869 Herausgeber der «Mitteilungen des deutschen Juristenvereins»
in
Prag.
Karl, prot. Theolog, geb. zu Epsenbach in der Pfalz, studierte zu
Heidelberg und
Tübingen,
[* 10] habilitierte
sich 1819 zu
Heidelberg und wurde daselbst 1821 außerord., 1826 ord. Professor, folgte 1829 einem Rufe nach
Halle,
[* 11] kehrte
aber 1836 nach
Heidelberg zurück und wurde 1853 als evang. Prälat und Mitglied des bad.
Oberkirchenrates, dessen Präsidium er 1856 übernahm, nach
Karlsruhe
[* 12] berufen. Er trat 1861 in den
Ruhestand und starb zu
Karlsruhe.
Als während seiner Hallenser Zeit die Denunziation Hengstenbergs gegen die rationalistischen Professoren Wegscheider und
Gesenius erfolgte, trat in seinem «Theol. Bedenken»
(Halle 1830) kräftig für die theol. Lehrfreiheit ein; in seiner kirchenregimentlichen
Stellung wirkte er im
Sinne der kirchlichen
Restauration. Seinen wissenschaftlichen Ruf begründete mit
«Gregor von Nazianz» (Darmst. 1825; 2. Aufl., Gotha
[* 13] 1867)
und
«Reformatorenvor derReformation» (2 Bde., Hamb.
1841; 2. Aufl., Gotha 1866). Seit 1828 gab er mit Umbreit die «Theol.
Studien und Kritiken» heraus, die den Standpunkt der Vermittelungstheologie innehielten, ebenso wie seine andern
Schriften, von denen noch zu nennen sind: «Über den
Kultus des Genius» (mit G.
Schwab, Hamb. 1840) sowie die Streitschrift gegen
das «Leben Jesu» von
Strauß:
[* 14] «Historisch oder mythisch?» (ebd. 1838; 2. Aufl.,
Gotha 1866),
«Über die Sündlosigkeit Jesu» (7. Aufl., Gotha 1863),
«Das Wesen des
Christentums mit
Beziehung auf neuere Auffassungsweisen»
(5. Aufl., ebd. 1865). -