Ulanen
,
eine mit Lanzen bewaffnete Kavalleriegattung. Die Bezeichnung stammt von den
Polen, die im 16. Jahrh. eine
leichte, mit Lanzen bewaffnete Nationalkavallerie aufstellten und Ulanski nannten. Die traditionelle
Uniform der erinnert
daher an die polnische, wie die der Husaren an die ungar. Nationaltracht;
charakteristische
Bestandteile der Ulanen
uniform sind
Ulanka (s. d.),
Czapka (s. d.) und die Epauletten statt der
Achselklappen.
In
Preußen
[* 2] errichtete
Friedrich d. Gr. 1741 ein Ulanen
regiment, das unter des Königs
Augen im ersten
Schlesischen Kriege
Fiasko
machte und deshalb 1742 in ein Husarenregiment umgewandelt wurde, womit der
Name zunächst aus dem preuß.
Heer verschwand, während das Wesen dieser Waffengattung in den
Bosniaken (s. d.) und Towarczys neu belebt wurde.
Nach dem
Tilsiter Frieden (1807) wurden zwei preuß. Ulanen
regimenter errichtet, deren Zahl sich
bald bedeutend vermehrte. Zur Zeit besitzt die
deutsche Armee 25 Ulanen
regimenter, die Lanzen mit Fähnchen in der Landesfarbe
führen:, das 1. bis 3. Garde-Ulanen
regiment und die Regimenter Nr. 1 bis 16 in
Preußen, Nr. 17 und 18 in
Sachsen,
[* 3] Nr. 19 und 20 in
Württemberg
[* 4] und endlich das 1. und 2. Ulanen
regiment in
Bayern.
[* 5] Da die
gesamte deutsche
Kavallerie Lanzen führt, unterscheiden sich die lediglich durch die
Uniformierung. –
Die Ulanen
regimenter
Österreichs sind, mit Ausnahme von zwei kroat.-slawon. Regimentern, alle galiz.
Abkunft. –
Rußland besitzt nur noch zwei (Garde-)Ulanen
regimenter. –
Frankreich hat die dort als
Lanciers bezeichneten
nach 1871 abgeschafft. Die Bezeichnung der als
Lanciers ist auch in verschiedenen andern
Heeren üblich.