Ukermark
(Uckermark), der nördlichste Teil der Mark Brandenburg, auf dem linken Ufer der Oder, grenzt im N. und O. an Pommern [* 2] und die Neumark, im S. an die Mittelmark, im W. an diese und an Mecklenburg-Strelitz. (S. Karte: Provinz Brandenburg.) [* 3] Vor 1817 bildete das Gebiet die Provinz «Die und der Stolpirische Kreis», [* 4] und zerfällt jetzt in die drei zum preuß. Reg.-Bez. Potsdam [* 5] gehörigen Kreise [* 6] Prenzlau, [* 7] Templin und Angermünde, welche 3876,26 qkm umfassen und ¶
mehr
48 (1895) 170946 E. zählen. Nächst der Hauptstadt Prenzlau sind die größern Städte Schwedt
[* 9] a.O., Angermünde, Strasburg
und Templin. – In ältester Zeit wird das Land Ukera
oder auch Terra Ukera
, das Ukerland
, genannt. Erst Ende des 15. Jahrh.
kam die Benennung auf. Das Land war der Wohnsitz der Ukrer, des östlichsten Zweige der polabischen oder
Elbslawen (Wilzen), der seit dem 10. Jahrh. unter dem Namen Ukrani und Uchri erwähnt wird, während der Name Ukera
als Bezeichnung
der aus den Ückerseen bei Prenzlau 104 km weit nordwärts fließenden und bei Uckermünde (s. d.) in das Oderhaff mündenden
Uker, Üker oder Ücker urkundlich erst 1235 vorkommt.
Die ist in einzelnen Teilen zu verschiedenen Zeiten an die Mark Brandenburg (s. d., Geschichte) gekommen und beinahe drei Jahrhunderte lang beständig ein Streitobjekt zwischen dieser, Pommern und Mecklenburg [* 10] gewesen. Bei der Thronbesteigung Friedrichs von Hohenzollern [* 11] (1417) gehörten 2840 qkm von der Fläche zur Kurmark, der Rest den pommerschen Herzögen. Friedrich II. erwarb weitere 743 qkm, und Albrecht Achilles erlangte durch den mit dem Herzog Erich II. abgeschlossenen Prenzlauer Vertrag die bis dahin von Pommern noch behaupteten Stücke der (Löcknitz mit Vierraden, 293 qkm) und die Grenze bis zur Welse. Am endlich kam zwischen Kurfürst Johann und Herzog Bogislaw eine Erbeinigung und 30. März ein Tauschvertrag zu stande, welcher den Umfang der so festsetzte, wie er bis 1816, d. h. bis zur Neubildung der Kreiseinteilung in der Mark, fortbestanden bat. 1816 wurden aus der die Kreise Prenzlau, Angermünde und Templin (s. diese Artikel) gebildet, während die östlich von der Randow gelegenen Teile zu Pommern kamen. –
Vgl. Puhlmann, Statist.
Darstellung des Kreises Templin (Templin 1863); Statist. Nachrichten über den Kreis Prenzlau (Prenzlau 1881).
Weitere Litteratur s. Brandenburg (Provinz).