Ujfalvy
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Karl Eugen, von Mezö-Kövesd, Sprachforscher, Anthropolog und Reisender, geb. in Wien, [* 2] aus einer alten ungar. Adelsfamilie, besuchte die Militärakademie in Wiener-Neustadt und war 1861–64 Lieutenant in der österr.-ungar. Armee, nahm dann seinen Abschied und studierte in Bonn; [* 3] 1867 ging er nach Frankreich; war Lehrer an Lyceen und seit 1873 Professor an der Orientalischen Akademie in Paris. [* 4] Im Auftrag der franz. Regierung machte 1876–82 drei wissenschaftliche Reifen nach Asien [* 5] und veröffentlichte darüber: «Expédition scientifique française en Russie, en Sibérie et dans le Turkestan» (6 Bde., Par. 1878–80). Ferner verfaßte er «Recherches sur le tableau ethnographique de la Bible» (Par. 1872),
«Les migrations des peuples» (1873),
«Mélanges altaiques» (1874),
«Re-» ¶
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47 sultats anthropologiques d'un voyage en Asie centrale" (1880),
«L'art des cuivres au Cachemire» (1883) u.a., und redigierte die «Revue de philologie et ethnographie» (3 Bde., Par. 1874–77); deutsch «Alfred de Musset. Eine Studie» (Lpz. 1870) und «Aus dem westl. Himalaja» (ebd. 1884). Auch schrieb er unter dem Pseudonym Carla Maria und unter Mitwirkung seiner Gattin die Erzählungen «Un royal aventurier dans l'Asie centrale» (Par. 1886),
«Parsis et Brahmine» (1887) und «Une idylle au Cachemire» (1888). Seit 1884 von einer unheilbaren Angenkrankheit befallen, hat seine wissenschaftlichen Forschungen aufgeben müssen und widmet sich ausschließlich kunsthistor. Studien. 1893 veröffentlichte er: «Les biscuits de porcelaine» (Paris). – Seine Gattin Maria begleitete ihn auf allen seinen Reisen und schrieb mehrere darauf bezügliche Erzählungen sowie die Reisebeschreibungen: «De Paris à Samarkand» (1881) und «Voyage d'une Parisienne dans l'Himalaya occidental» (1887).