Uëlle
,
großer rechter Nebenfluß des
Kongo, im Oberlauf Makua, im Mittellauf Mobangi und
Ubangi genannt, welch letztere
Bezeichnung jetzt die allgemein übliche für den ganzen
Strom geworden ist, entspringt 1300 m ü.d.M. als Kibali unter 2°
30' nördl.
Br. nordwestlich vom Albertsee, nimmt links den
Bomokandi, rechts den Uerre, den Mbomu (mit
dem Schinko vereinigt), den Kotto,
Kuango und Kemo auf, wendet sich unter 5° 7' nördl.
Br. und 20° 10' östl. L. von Greenwich
nach
SW. und
S. und mündet bei Lirranga oder Laringa (360 m ü.d.M.) in den
Kongo. Er beginnt im Mai anzuschwellen
und
erreicht im September und Oktober seinen höchsten Wasserstand.
Seine Länge beträgt 2500 km; von diesen sind etwa 1100 km für kleine Dampfer schiffbar, und zwar von Lirranga bis Songo, von Makoangbai bis Banzyville, von Seteme bis Jakoma (Einfluß des Mbomu); die Schiffbarkeit wird von mächtigen Stromschnellen bei den angeführten Örtlichkeiten unterbrochen und endlich bei den Mokwangufällen vollkommen abgeschlossen. Schweinfurth entdeckte den im Lande der Monbuttu im März 1870; er hielt ihn, wie anfangs auch Junker, für den Oberlauf des Schari.
Stanley glaubte 1877 im Aruwimi den Unterlauf des gefunden zu haben. Als aber Grenfell 1885 von Stanley Pool aus in die Mündung des Ubangi oder Mobangi hineingefahren und ihm stromaufwärts bis ungefähr Songo gefolgt war, vermutete man, der Ubangi könnte der Schweinfurths sein; die Vermutung wurde zur Wahrscheinlichkeit, als Junker 1883 den bei Bagbinne und bei der Insel Mutemu im Gebiete von Ali-Kobbo wieder antraf, und sie wurde zur Gewißheit, als van Gèle 1890 den ganzen Ubangi aufwärts bei Abdallah dieselbe Gegend erreichte wie Junker. Wichtige Beiträge zur Kenntnis der Nebenflüsse lieferten: über den Bomokandi Junker 1882;
über den Mbomu, Schinko und Koto Bohndorff 1876–78, Lupton 1882, Junker 1883, van Gèle und Roget 1890, de la Kétbulle 1891–94;
über den Kuangu van Gèle 1889;
über den Kemo Maistre 1892.