Überwinterung
der im Garten [* 2] gebauten Gewächse bezweckt Schutz vor niedriger Temperatur oder auch nur vor schroffem Temperaturwechsel. Topf- und Kübelpflanzen sind im Spätherbst weniger zu gießen, zu reinigen und unter Dach [* 3] (Gewächshaus, Zimmer, Keller, Schuppen u. a.) aufzustellen, der Luft wird einige Tage freier Durchzug gestattet, den Pflanzen ist aber nur dann Wasser zu geben, wenn die Oberfläche des Ballens trocken geworden ist. Ausgetopfte Pflanzen sind im September einzutopfen und einige Zeit von der Luft abgeschlossen zu halten.
Frostfrei zu überwinternde
Zwiebeln und
Knollen
[* 4] werden, nachdem die oberirdischen Teile
bei beginnendem
Frost abgeschnitten
worden, von anhängender
Erde gereinigt und in trocknen
Sand eingeschlagen, an trocknem, frostfreiem
Ort aufbewahrt; nur wenige
Arten bedürfen zur Überwinterung
einer höhern
Temperatur. Nicht ganz winterharte Gehölze werden nach begonnenem
Winter mit
Rohr, Fichtenreisig u. dgl. eingebunden oder
durch Bedecken mit Brettern, Holzkasten oder
Körben, die mit trocknem
Laub oder Nadelstreu ausgefüllt werden, während die
Wurzeln, nachdem der
Boden gefroren, ebenso zu bedecken sind; andre Gehölze werden umgelegt, durch
Haken
oder kreuzweise gestellte Pflöcke festgehalten und mit
Erde,
Laub oder Nadelstreu bedeckt.
Pflanzen der arktischen (kalten)
Zonen und der
Alpen
[* 5] müssen vor dem Temperaturwechsel mehr als andre geschützt werden, entweder
nach dem Einfrieren, durch Bedecken mit
Schnee,
[* 6] dieses mit
Laub u. dgl., oder durch Überwinterung
in
einem gegen N. gelegenen, gegen Sonnenstrahlen und Temperaturwechsel überhaupt geschützten
Raum. Frühblühende
Obst- und andre Gehölze sind gegen zu frühes Erwachen des Wachstums zu schützen, indem durch Entfernen etwa gefallenen
Schnees das Einfrieren des
Bodens befördert, das Auftauen aber durch Bedecken desselben nachher mit
Schnee und dieses mit trocken
gehaltener
Laub- und Nadelstreu verhindert wird.
Spalierbäume sind mit Fichtenreisig, Weinreben mit
Erde zu bedecken. Geerntetes
Gemüse,
Wurzeln,
Kraut u. a. wird von überflüssigem
Blattwerk befreit, auf ebener
Erde aufgeschichtet und mit
Erde bedeckt, durch deren
Aufnahme rund um die Gemüseschicht ein
Graben entsteht, der etwanige
Niederschläge aufnimmt; nur
Gemüse für den
Gebrauch der nächsten Zeit dürfen
im
Keller überwintert
werden oder im
Freien noch nicht ganz entwickelter
Blumenkohl, der im frostfreien
Raum allmählich seine
Blumenkäse austreibt. Erdbeerpflanzen schützt man durch zwischen die
Reihen gelegten kurzen
Mist gegen den Einfluß des
Winters.