Ueberstorf
(Kt. Freiburg, Bez. Sense). 660 m. Gem. und Pfarrdorf nahe der Berner Grenze und an der Strasse Flamatt-Schwarzenburg, 2 km nw. Albligen und 4 km s. der Station Flamatt der Linie Bern-Freiburg. Postablage, Telephon; Postwagen Flamatt-Lanzenhäusern. Gemeinde, mit Bahnzelg, Blattishaus, Bühl, Burlingen, Drittenhäuser, Ebnet, Geretsried, Grossried, Hermisbühl, Hochstettlen, Hollenacker, Hundsfluh, Im Bergli, Im Kohlholz, Im Moos, Im Umbertsried, In der Hofmatt, Länglod, Mischleren, Neuhaus, Neumatt, Niedermettlen, Oberflamatt, Oberholz, Obermettlen, Riederen, Silberrath, Sommerau und Steinhaus: 207 Häuser, 1515 Ew. (wovon 951 Katholiken und 563 Reformierte) deutscher Zunge; Dorf: 23 Häuser, 249 Ew. Acker- und Wiesenbau, Viehzucht.
Schöne Waldungen und Holzhandel. Hübsches Dorf inmitten einer fruchtbaren und gut angebauten Landschaft. Das Gemeindegebiet liegt zwischen dem Tafersbach und der Sense und umschliesst fast vollständig die bernische Gemeinde Albligen. Schöne Landgüter. Sitz der Familie Techtermann. Von Oberholz (806 m) hat man eine prachtvolle Aussicht auf Alpen und Jura. Beliebtes Ausflugsziel von Spaziergängern aus Bern und Freiburg. Viehzuchtgenossenschaft. 5 Käsereien.
Nach dem Laupenkrieg wurde der
Friede zwischen Bern
und Freiburg
1341 in der Herberge zu Ueberstorf
unterzeichnet. Neuestens restaurierte,
Johannes dem Täufer geweihte Pfarrkirche mit einem schönen Gemälde der Himmelfahrt vom
Maler Volmar.
Bis zu Ende des 19. Jahrhunderts hatte Bern
das Recht, auf Vorschlag der
Freiburger Regierung hin den katholischen Pfarrer von
Ueberstorf
zu wählen. Laut Beschluss von 1693 musste der Gastwirt des Dorfes den Wein für die h.
Messe liefern. Im alten
Schloss (mit
Kapelle) befindet sich eine Erziehungsanstalt der
Ingenbohler Schwestern. 1338: Ibristorf,
Ybrisdorf.