Überhitzer
,
[* 1] Dampfüberhitzer
, eine einem Dampfkessel
[* 3] (s. d.) beigegebene
Einrichtung zur Erhitzung von Wasserdampf über die dem Sättigungspunkte entsprechende
Temperatur. Der
in den Dampfkessel erzeugte
Dampf
[* 4] ist immer naß; es sind dem gesättigten
Dampfe einige Prozent Wasser, welches aus dem
Kessel
mitgerissen wird, fein verteilt beigemengt. Wird solcher nasser
Dampf in Dampfmaschinen
[* 5] zur Arbeitsleistung verwendet, so
kommt der Admissionsdampf mit den von der Austrittsperiode her kalten Cylinderwänden in Berührung und
schlägt sich zum
Teil nieder.
Den hierdurch entstehenden Arbeitsverlust kann man vermeiden, wenn man den
Dampf, ehe er in den Cylinder tritt, überhitzt.
In der That sind schon von Hirn bei Versuchen in dieser
Richtung Ersparnisse von 25 Proz. festgestellt worden. Die Konstruktion
eines wirksamen
U. bietet aber Schwierigkeiten, deren größte die ist, daß sich die Überhitze
rteile
nicht genügend halten, auch greift der überhitzte
Dampf die gegeneinander reibenden
Teile der
Maschine
[* 6] an
¶
mehr
und in der hohen Temperatur wird das Schmiermaterial zersetzt.
Diese Übelstände sind vermieden bei dem 1894 konstruierten nebst Heißdampfmotor von Schmidt.
Die Einrichtung dieses ist aus umstehender
[* 7]
Figur ersichtlich. In dem untern Kessel a mit Feuerungsanlage wird sehr nasser Dampf
erzeugt. Dieser tritt durch das Rohr b in das Rohrsystem c, den Vorüberhitzer
, wo das im Dampfe enthaltene
Wasser verdampft und so der Dampf getrocknet wird. Dieser Prozeß wird vollendet in dem Gefäße d, welches der Dampf nun durchströmt,
worauf er von oben nach unten, den Heizgasen entgegengehend (im Gegenstrom), durch den eigentlichen e streicht und diesen
durch das Rohr f verläßt, um der Verbrauchsstelle zugeführt zu werden.
Die Heizgase strömen teils durch das innere Rohr g, teils um das Röhrensystem, reguliert durch die Stellklappe h, und ziehen durch den Fuchs [* 8] i ab. Der Dampf wird durch den auf eine Temperatur von 350° C. gebracht. Wegen dieser hohen Temperatur hat Schmidt die Motoren nach Art der Gasmotoren gebaut, also einfach wirkend, mit langem Kolben, um die Stopfbüchsen [* 9] zu vermeiden und die Dichtungsringe des Kolbens nicht in das ^[richtig: den] Bereich des überhitzten Dampfes zu bringen. Diese Dampfanlagen haben sich als sehr ökonomisch herausgestellt und eine ziemliche Verbreitung erlangt.