auf Überraschung des Feindes berechneter
Angriff, besonders ein solcher, dem ein geheimer Anmarsch gegen
die feindliche
Aufstellung vorhergeht, wie ihn die
Österreicher unterDaun gegen die bei
Hochkirch
[* 2] lagernde
ArmeeFriedrichs d. Gr. während der
Nacht und vom
Nebel begünstigt ausführten. Nach einem mißlungenen Überfall muß auf
das Rückzugszeichen alles schnell dem festgesetzten Sammelplatz zueilen, wo eine
Reserve in vorteilhafter
Stellung die einzelnen
Abteilungen aufnimmt oder wenigstens das Sammeln und einen geordneten
Rückzug erleichtert. Wegen Überfall einer
Festung
[* 3] s.
Festungskrieg, S. 188.
(militär.), ein Unternehmen, bei dem der Angreifer
einen unvorbereiteten Gegner überraschend
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anfällt. Der kann ausgeführt werden gegen einen ruhenden oder einen marschierenden Gegner. Im letztern Falle erfolgt er
aus einem Versteck (s. d.), welches man als Hinterhalt bezeichnet, wenn man sich
vom Feinde verfolgt zurückzieht und ihn aus einer verborgenen Aufstellung anfällt. Von gelungenen im großen Stil sind namentlich
zu nennen: Hochkirch 1758, Hainau 1813 und Beaumont 1870.
Der als Angriffsart gegen eine Festung besteht darin, da der Angreifer versucht, möglichst unbemerkt sich den Werken
zu nähern, vor ihnen befindliche Truppen überraschend zu bewältigen und mit ihnen zusammen einzudringen, oder sich mit
List eines wichtigen Teils der Festung, etwa eines Thors, zu bemächtigen oder mit vorbereiteten Mitteln
Hindernisse und Wall zu übersteigen und dann mit bereitgestellter Übermacht die Besatzung zu überwältigen. Der ist nur
bei kleinen schlecht bewachten Plätzen nach gründlicher Erkundigung möglich.