Typhoïd
ein Krankheitszustand, der wegen seines heftigen
Fiebers und der dadurch bedingten schweren Gehirnsymptome dem
Typhus nahesteht,
ohne dessen anatomische Veränderungen zu zeigen. Namentlich hat man zwei Krankheitsformen mit dem
Namen
des Typhoids
belegt, nämlich das biliöse Typhoïd
und das Choleratyphoid. Ersteres ist eine Infektionskrankheit,
welche am nächsten dem
Typhus steht. Es wurde bisher beobachtet in
Ägypten,
[* 2] in der
Krim,
[* 3] in
Kleinasien; über seine
Ätiologie
ist man nicht mehr unterrichtet als über die der typhösen
Krankheiten überhaupt.
Während das biliöse Typhoïd
mit dem letztern die allgemeinen klinischen
und anatomischen
Erscheinungen teilt, ist es symptomatologisch
charakterisiert durch die frühzeitig stark hervortretenden
Erscheinungen seitens des Verdauungsapparats:
Schmerz im
Unterleib,
Erbrechen,
Durchfälle dysenterischer Art,
Gelbsucht. Dem entspricht auch der anatomische Befund: starke katarrhalische
Entzündung des
Magens und
Darms, Schwellung und gelbliche Verfärbung der
Leber, in den spätern Stadien ausgesprochene fettige
Entartung dieses
Organs. Die
Milz ist kolossal vergrößert, von
Tausenden von kleinen
Abscessen, den vereiterten
Malpighischen
Bläschen, durchsetzt; daneben in allen Stadien der Entfärbung und Schrumpfung begriffene blutige
Infarkte von zum Teil enormer
Größe. Das Choleratyphoid
ist eine Nachkrankheit der eigentlichen
Cholera (s. d.).