Typenschreiber
(engl. Type-Writer, spr. teip-reiter), s. Schreibmaschine. [* 2]
Typenschreiber
11 Wörter, 136 Zeichen
Typenschreiber
(engl. Type-Writer, spr. teip-reiter), s. Schreibmaschine. [* 2]
[* 2] Vorrichtung, welche mittels Typen, die nacheinander gegen ein entsprechend bewegtes Blatt [* 4] Papier gedrückt werden, eine Schrift erzeugt. Nach dem Vorgang des Engländers Mill (1714), des Dänen Malling-Hansen (Schreibkugel) u. a. konstruierte Sholes eine S., welche in der Remingtonschen Gewehrfabrik ausgeführt wurde. Bei derselben arbeitet man mit den Händen auf einer Klaviatur, [* 5] und die angeschlagenen Tasten setzen Hämmer in Bewegung, die an ihrem Ende die Typen tragen.
Diese drücken ein fortrollendes abfärbendes Band [* 6] gegen das ebenfalls sich fortbewegende Papier und erzeugen dadurch die Schrift. Durch ein Pedal wird die Bildung der Zeilen reguliert. Der Apparat liefert in einer Minute 30-40 (angeblich 70-80) Wörter, und durch Übereinanderschichten von weißem und abfärbendem Papier kann man 5 (angeblich 30) Kopien gleichzeitig herstellen. Ähnlich sind die Maschine [* 7] von Hammond, der Typenschreiber und der Kalligraph. Bei der Hallschen S. fährt man mit einem Stift in 72 kleine Öffnungen, aus denen die verschiedenen Buchstaben und Zahlzeichen hervorsehen, und bewirkt dadurch deren Abdruck. Die ¶
Bostonschreibmaschine erinnert an einen Zeigertelegraphen, die Zeichen stehen auf einem halbkreisförmigen Bügel, und man stellt einen drehbaren Hebel [* 9] über das abzudruckende Zeichen. Die Maschinen dieser Art sind weniger leistungsfähig, aber klein, leicht und billig. Bei der S. Westphalia von Brackelsberg in Hagen [* 10] bewirkt man den Abdruck, indem man mit einem hin- und herbeweglichen Stab [* 11] in die Zacken einer Tastatur oder eines Typenstabes eingreift. Diese Maschine soll sich wesentlich nur für bestimmte Zwecke eignen, sie gestattet, die Alphabete leicht auszuwechseln und einzelne Buchstaben oder Wörter mit andrer Farbe zu drucken. - Die S. gewährt gegenüber der Handschrift mehrere wesentliche Vorteile: Schnelligkeit, Schönheit und Sauberkeit der Schrift und Benutzbarkeit bei Schreibkrampf und andern Leiden, [* 12] welche das Schreiben verhindern;
selbst Blinde lernen die S. benutzen.
Dagegen wird von denen, die sich der S. bedienen, über mancherlei Übelstände geklagt, die aber zum Teil nicht allgemein empfunden werden. Namentlich soll die S. nicht an Orten zu brauchen sein, wo mehrere Personen ruhig arbeiten müssen, auch erweist sie sich wenig vorteilhaft für Tabellen und Rechenarbeiten; endlich sind wenigstens die leistungsfähigsten Maschinen unverhältnismäßig teuer.