Tweed
(spr. twihd), Fluß im südöstlichen Schottland, bildet in seinem untern Lauf die Grenze zwischen Schottland und England und fällt bei Berwick nach einem Laufe von 154 km in die Nordsee.
Tweed
510 Wörter, 3'400 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tweed
(spr. twihd), Fluß im südöstlichen Schottland, bildet in seinem untern Lauf die Grenze zwischen Schottland und England und fällt bei Berwick nach einem Laufe von 154 km in die Nordsee.
Tweed
(spr. twihd), William Mercy, amerikan. Politiker, geb. zu New York, ward Handwerker, wandte sich bald den öffentlichen Angelegenheiten zu, wurde 1852 zum Alderman von New York und 1853 in den Kongreß gewählt, dem er bis 1855 angehörte. Er verwaltete darauf die städtischen Ämter eines Supervisors, eines Schulkommissars und eines Kommissars für die Straßen, war auch 1867-71 Mitglied des Senats des Staats New York und ward 1870 Kommissar des Departements für die öffentlichen Arbeiten der Stadt New York. Den großen Einfluß, den er im Tammany-Ring (s. d.) erlangt hatte, benutzte er zu schamloser Bereicherung, die ihm die Entfaltung eines ungeheuern Luxus gestattete.
Mehrere
Versuche, diesem frechen Raubwesen ein Ende zu machen, blieben erfolglos; Tweed
ward im
Oktober 1871 auf
eine
Anklage hin verhaftet, aber gegen eine
Bürgschaft von 1 Mill.
Doll., die sofort beschafft wurde, freigelassen und sogar
wieder zum Staatssenator gewählt. Im
Januar 1873 ward er zum zweitenmal verhaftet und vor
Gericht gestellt, aber von den
Geschwornen
freigesprochen. Erst im
November 1873 ward seine
Verurteilung wegen
Betrugs zu zwölf
Jahren Gefängnis erreicht,
dieses
Urteil aber als ungesetzlich vom Appellhof umgestoßen und Tweed
1875 wieder freigelassen. Doch war er zu gleicher
Zeit wegen Wiedererstattung von 6 Mill.
Doll. nebst
Zinsen angeklagt worden, und da er die
Bürgschaft von 6 Mill., welche
man verlangte, nicht leisten konnte, so ward er von neuem in
Haft genommen, aus der er im
Dezember entsprang, um nach
Spanien
[* 3] zu gehen, dessen
Regierung ihn aber 1876 wieder auslieferte. Tweed
starb im Gefängnis zu
New York.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tweed
(spr. twihd), Fluß im südöstl.
Schottland, entspringt westlich vom Berge Hart Fell, durchströmt die schönen Gelände der schott. Grafschaften Peebles, Selkirk und Roxburgh, berührt die Städte Peebles, Galashiels, Melrose und Kelso, bildet von oberhalb Coldstream ab bis oberhalb Berwick die Grenze gegen England und mündet 156 km lang in die Nordsee.
Nebenflüsse sind links: Lyne, Gala, Lauder, Eden und Whitadder;
rechts: Ettrick, Teviot und Till.
Der Tweed
ist
sehr lachsreich.
Tweed
(spr. twihd), William Marcy, amerik. Politiker, geb. in der Stadt Neuyork, [* 4] wurde Kesselmacher, beteiligte sich frühzeitig am öffentlichen Leben und gewann bald in der Tammany Society (s. d.) entscheidenden Einfluß. Mit ihrer Hilfe wurde er 1852 zum Alderman (Gemeinderat) der Stadt Neuyork, bald darauf in den Kongreß gewählt, den er sehr bald wieder verließ, um sich vollständig auf städtische «Politik», resp. die Ausbeutung der städtischen Einkünfte zu persönlicher Bereicherung, zu werfen.
Die verschiedenen Stellungen, die er einnahm, zuletzt die eines Kommissars der öffentlichen Bauten der Stadt Neuyork, benutzte
er, um an der Spitze eines nach ihm benannten «Ringes», der sich mit Hilfe des sog. Caucussystems (s.
Caucus) die Herrschaft zu sichern wußte, die Stadt um viele Millionen zu betrügen, so daß er schließlich 1871 nach
dem energischen Vorgehen der unabhängigen Presse
[* 5] («New York Times») gegen ihn verhaftet und zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt
wurde. Tweed
starb im Gefängnis.