Tuttlingen,
[* 1] Oberamtsstadt im württembergischen Schwarzwaldkreis, an der Donau, unweit der badischen Grenze, Knotenpunkt der Linien Rottweil-Immendingen und Tuttlingen-Sigmaringen der Württembergischen Staatsbahn, 643 m ü. M., hat eine evangelische und eine kath. Kirche, eine Kinderrettungs- und Erziehungsanstalt, ein Denkmal des Dichters Schneckenburger, ein Amtsgericht, ein Kameralamt, ein neues Schlachthaus, bedeutende Schuhfabrikation, Fabriken für chirurgische Instrumente, Messer, Leder und Wollwaren, Bierbrauerei, einen Wollmarkt, lebhaften Getreidehandel u. (1885) 8659 meist evang. Einwohner.
In der Nähe das königliche Eisenhammerwerk Luwigsthal ^[richtig: Ludwigsthal]. Über der Stadt auf einem Berg liegen die schönen Ruinen des Schlosses Honberg, das im Krieg zerstört wurde. Südöstlich davon, meist auf badischem Gebiet, die Tuttlinger Höhe (864 m) mit herrlicher Aussicht nach den Alpen. Die Stadt Tuttlingen stammt wohl schon aus der Römerzeit; sie gehörte dann zur Grafschaft Baar und kam im 15. Jahrh. an Württemberg. Hier Sieg der Österreicher und Bayern unter Johann v. Werth, Hatzfeld und Mercy über die Franzosen unter dem Grafen Rantzau.