Turpin
,
Johann, Benediktinermönch im
Kloster St.-Denis, ward 753
Erzbischof von
Reims,
[* 2] befand sich 769 auf
dem zu
Rom
[* 3] wegen der
Bilderverehrung abgehaltenen
Konzil und starb 800. Die Angabe, daß Turpin
Karls d. Gr.
Geheimschreiber,
Freund
und Waffengefährte gewesen sei, gehört ins Gebiet der
Sage. Die unter Turpins
Namen vorhandene lateinische
Chronik über
Karls
Zug
nach
Spanien,
[* 4] die seit 1160 in einer lateinischen
Handschrift im
Kloster
St.-Denis aufbewahrt wird und Anfang
des 12. Jahrh. auf Befehl des damaligen
Erzbischofs
Guido von
Vienne, des spätern
Papstes Calixt II., der eine 1050 in
Compostela
verfaßte
Schrift aus
Spanien mitgebracht hatte, auf
Grund derselben verfaßt worden ist, enthält
Lieder und
Sagen aus dem karolingischen
Sagenkreis, doch in kirchlichem
Interesse und legendenartig umgestaltet. Die besten
Ausgaben lieferten
Ciampi
(Flor. 1822) und Reiffenberg (in der
»Chronique de
Philippe Mouskes«,
Brüssel
[* 5] 1836, 2 Bde.); ins Deutsche
[* 6] übersetzte sie
Hufnagel
(im
»Rheinischen Taschenbuch« 1822).
Vgl. Gaston Paris, [* 7] De Pseudo-Turpino (Par. 1865).