Turn
(Dorne), Dichter, s. Reinbot von Turn.
Turn
108 Wörter, 856 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Turn
(Dorne), Dichter, s. Reinbot von Turn.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Turn,
Dorf in der österr.
Bezirkshauptmannschaft und im Gerichtsbezirk Teplitz in Böhmen, [* 2] an Teplitz anstoßend, mit Teplitz und Eichwald durch elektrische Straßenbahn verbunden, hat (1890) 5660 meist deutsche E., einen großen, von den Teplitzer Kurgästen besuchten Park, Schwimm- und Badeanstalt, [* 3] elektrische Beleuchtung; [* 4]
Brauerei, Fabrikation von Kartonnagen, Möbeln, Web- und Wirkwaren, Porzellanblumen, Majolika, Terracotta, plastischen [* 5] Figuren, Schirmfournituren, Metall- und Galanteriewaren, Ledertuch, ätherischen Ölen und Essenzen, chem.und technischen Produkten, Essig und Tinten und Kohlenbergwerke.
Turn.,
hinter lat. Pflanzennamen Abkürzung für Dawson Turner (spr. tör-), geb. 1755 zu Yarmouth, gest. als Bankier 1850 zu Old Brompton, schrieb besonders über die engl. Flechten [* 6] und Pilze. [* 7]
Reinbot
von Turn (Dorne, Durne), mittelhochdeutscher Dichter aus der Schule Wolframs von Eschenbach, ein Bayer von Geburt, vermutlich nach dem Schloß Thurn in Oberfranken zubenannt, verfaßte auf Veranlassung des Herzogs Otto des Erlauchten von Bayern [* 9] (1231-53), wahrscheinlich nach französischer Quelle, [* 10] ein geistliches Rittergedicht vom heil. Georg mit eingeflochtenen, schwungvollen Gebeten, auch sonst nicht ohne anmutige Stellen, aber durch die krasse Schilderung der Martern abstoßend. Wir besitzen dasselbe in einer jüngern, dem Niederdeutschen sich zuneigenden Handschrift vom Jahr 1446, welche, früher im Besitz Mösers, von v. d. Hagen [* 11] im 1. Bande der »Gedichte des deutschen Mittelalters« (Berl. 1808) herausgegeben wurde. Eine kritische Ausgabe bereitet Vetter vor.