Turmalinzange
,
[* 2] s. Polarisationsapparate. [* 3]
Turmalinzange
239 Wörter, 1'814 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Turmalinzange,
[* 2] s. Polarisationsapparate. [* 3]
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Turmalinzange,
der einfachste Polarisationsapparat. [* 4] Fällt gewöhnliches Licht [* 5] auf eine Platte von Turmalin (s. d.), die parallel zur optischen Achse geschliffen ist, so zerlegt es sich vermöge der Doppelbrechung [* 6] in ordentliche und außerordentliche Strahlen. Letztere gehen durch die Platte, während die erstern von dieser verschluckt (absorbiert) werden. Zwei Turmalinplatten, deren optische Achsen parallel liegen, lassen daher die außerordentlichen Strahlen durch.
Wenn sich jedoch die Platten mit ihren optischen Achsen unter rechtem Winkel [* 7] kreuzen, so wird der außerordentliche Strahl, der die erste durchdringt, als ordentlicher in die zweite eintreten und in derselben absorbiert, wodurch das Gesichtsfeld dunkel bleibt. Bei der (s. beistehende [* 2] Figur) sind zwei in Kork [* 8] gefaßte Turmalinplatten durch einen Draht [* 9] so miteinander verbunden, daß sich die eine vor der andern in ihrer Ebene drehen läßt; bei der Drehung wird das Gesichtsfeld abwechselnd hell und dunkel.
Die Federung des Drahtes drückt die beiden Turmalinplatten gegeneinander derart, daß eine Zange
[* 10] gebildet wird, die gestattet,
zwischen die Platten durchsichtige Scheiben zu bringen und daselbst festzuhalten. Man kann dann untersuchen,
ob der so eingeschaltete Körper das Licht einfach oder doppelt bricht. Im ersten Fall bleibt bei gekreuzten Achsen der Platten
das Gesichtsfeld dunkel. Im zweiten Fall wird der außerordentliche Strahl vom Zwischenkörper neuerdings in einen ordentlichen
und außerordentlichen Strahl zerlegt. Ersterer wird von der Augenplatte wieder verschluckt, wogegen der
außerordentliche Strahl durch die Augenplatte dringt und das Gesichtsfeld erhellt. Die Turmalinzange
gestattet auch die eigentümlichen
Farbenerscheinungen verschiedener Krystallplatten zu studieren.