(Schörl),
Mineral aus der
Ordnung der
Silikate (Turmalingruppe), kristallisiert rhomboedrisch, ausgezeichnet
hemimorphisch, meist mit vorwaltender, gewöhnlich stark gestreifter
Säule. Er findet sich aber auch
in derben, stängeligen
(Stangenschörl) und faserigen, auch körnigen
Varietäten;
er ist selten farblos und durchsichtig,
gewöhnlich grau, gelb, grün, blau
(Indikolit), rot
(Rubellit), braun oder schwarz
(Schörl), glasglänzend, durchsichtig bis
undurchsichtig, wird durch Reiben oder Erhitzen stark elektrisch (daher sein
Name: Aschenzieher);
Härte
7-7,5, spez. Gew. 2,94-3,21.
Die chemische
Zusammensetzung des Turmalin ist eine äußerst komplizierte;
nach
Rammelsberg lassen sich indessen alle
Varietäten
als isomorphe Mengungen der
SilikateR(I)6SiO5, R(II)3SiO5 und (R2) (IV)SiO5 ^[R(I)6SiO5, R(II)3SiO5 und (R2)
(IV)SiO5;
(Schörl), ein Mineral, das sich durch die große Zahl seiner Bestandteile, wie auch seine verschiedenartige
Färbung auszeichnet. Es besteht aus Kieselsäure, Thonerde, Kalkerde, Borsäure, Kali, Lithion, Manganoxyd,
Talkerde und gelegentlich noch andern Stoffen, findet sich in verschiednen Felsarten und bildet drei-, sechs- und mehrseitige
säulenförmige Kristalle. Die Färbungen sind schwarz (am häufigsten), wasserhell (Achroit), blau (Indigolith), rot (Siberit),
gelb, grün, braun etc.
Der Stein ist bald durchsichtig, bald nicht, und nur im letztern Falle heißt das Mineral auch Schörl.
Nur die durchsichtigen und gefällig gefärbten kommen als Schmucksteine in Betracht und führen dann die Namen derjenigen
Edelsteine, denen sie ähnlich sehen; so heißt der Indigolith, der sich in Brasilien im Sande von Flüssen findet, brasilianischer
Saphir, der grüne brasilianischer Smaragd, der rote aus Sibirien orientalischer Rubin. Rote Steine finden
sich auch auf Ceylon, in Birma, in den Vereinigten Staaten und in Peru. Die roten und grünen durchsichtigen Steine gelangen
am häufigsten zur Verwendung als Ringsteine und können je nach Größe und Schönheit bedeutende Werte repräsentieren.
Die schwarzen und braunen (häufig in einigen Gegenden Böhmens, Bayerns und Tirols) sind keine Schmucksteine,
haben aber eine physikalische Bedeutung, indem sie wegen ihrer doppelten Lichtbrechung zu den Nicol'schen Prismen der Polarisationsapparate
verwendet werden. Endlich haben alle T. die seltene Eigenschaft, daß sie durch bloßes Erwärmen elektrisch werden, also
leichte Körper abwechselnd anziehen und wieder abstoßen, daher auch ein sonst wertloses Stück immer
noch ein physikalisches Interesse hat. - Zoll s. Edelsteine.
ein Mineral, das in rhomboedrischen Formen meist von säulenförmigem Habitus und mit ausgezeichnet hemimorphischer
Entwicklung krystallisiert und chemisch ans Lithium, Fluor, Kieselsäure, Thonerde, Borsäure, Magnesia, Natron und Wasser besteht.
Er kommt in allen Farben, am seltensten wasserhell, am häufigsten ganz schwarz vor, hat Glasglanz, muscheligen
Bruch, ist durchscheinend in allen Graden mit auffallendem Dichroismus, und besitzt die Härte 7, das spec. Gewicht 3. Das Pulver
wird vom Magneten angezogen. Durch
¶
Die undurchsichtige schwarze Varietät (gemeiner Turmalin oder Schörl) kommt häufig als Gemengteil gewisser Gesteine,
[* 17] namentlich
der Granite vor. Mikroskopische Prismen von Turmalin finden sich in vielen Phylliten, Glimmerschiefern und Thonschiefern, auch in
gewöhnlichen Sanden. Wegen seiner Eigenschaft, in dickern Platten den ordentlichen Lichtstrahl ganz zu
verschlucken und nur den außerordentlichen, und zwar in einem nach der Geradendfläche polarisierten Zustande hindurchzulassen,
dient durchsichtiger Turmalin zu Polarisationsapparaten (s. Turmalinzange).