(AugustaTaurinorum), Hauptstadt der gleichnamigen ital.
Provinz, bis 1861 Hauptstadt des
KönigreichsSardinien
[* 13] und bis 1865 des
KönigreichsItalien,
[* 14] liegt 239 m ü. M., in einer herrlichen, ostwärts von den
Höhen der montferratischen
Berge begrenzten
Ebene. Die
Lage ist für kriegerischen wie friedlichen
Verkehr hervorragend günstig, denn es geht
hier die obere piemontesische
Ebene mit den dort vereinigten
Straßen durch die
Verengerung von Turin in die mittlere und untere
Poebene über, so daß hier der
Verkehr zwischen beiden
Ebenen, den das Bergland von
Montferrat sonst hindern würde, vermittelt
wird.
Die hervorragenden Monumentalbauten sind nicht die
Kirchen, sondern
die
Paläste, welche mit Ausnahme des
PalazzoMadama auf der
PiazzaCastello (von 1416) meist einer spätern
Zeit angehören (17. und 18. Jahrh.). Dazu gehören das königliche
Schloß auf der Nordseite der
PiazzaCastello (1660 erbaut),
mit den Reiterstatuen von
Kastor und
Pollux und dem Reiterbild des
HerzogsViktor Amadeus I. (im Vestibül),
der königlichen
Bibliothek (50,000
Bände, 2000
Manuskripte), einer reichen Sammlung von
Handzeichnungen (über 20,000
Stück)
und
Münzen,
[* 21] der berühmten königlichen
Rüstkammer (armeria reale), einem schönen Schloßgarten und, hieran anstoßend,
einem zoologischen
Garten;
[* 22]
das Universitätsgebäude
(von 1713), das Stadthaus (von 1665), der
Palazzo delle due Torri, das Teatro regio (von 1738) und das Teatro
Carignano (von
1787), wozu neuerdings der Zentralbahnhof (1865-68 von Mazzucchetti erbaut), die
Galleria Industriale und mehrere kleinere
Theater
[* 23] hinzugekommen sind.
Unter den 40
Kirchen von Turin zeichnen sich aus: die
KathedraleSan Giovanni, ein
Renaissancebau mit der schwarzmarmornen Grabkapelle del Sudario (1657-1694 von
Guarini erbaut);
die
KirchenBeata Vergine della
Consolazione (1679 ausgeführt),
San Filippo (1714 vollendet),
Corpus Domini (von 1753), die Kuppelkirche
San Massimo, die
RotundeGran
[* 24]Madre di
Dio (1818-49 erbaut) und die protestantische
Kirche (tempio Valdese, 1851 erbaut).
Turin ist außerordentlich
reich an
Denkmälern, welche das savoyische
Haus, die Staatsmänner und großen
Geister
Unter den öffentlichen Spaziergängen sind namentlich der Nuovo Giardino pubblico, woran sich der botanische
Garten und das malerische Castel del Valentino anschließen, und von wo eine Kettenbrücke aufs rechte Ufer des Po führt, der
Schloßgarten mit dem zoologischen Garten und der Giardino di Città anzuführen. Der schönste Punkt der
weitern Umgegend ist die 678 m hoch gelegene, seit 1884 durch eine Drahtseilbahn zugängliche
prachtvolle Klosterkirche La
Superga mit der königlichen Familiengruft und herrlicher Aussicht auf die Alpen.
[* 31]
Im Mittel 600 m. Gemeindeabteilung mit zerstreut gelegenen Höfen, auf der ersten Terrasse
des links der Rhone über Salins und Les Agettes bis zur Crête de Thyon hinaufreichenden Gehänges und 3 km
s. Sitten. 8 Häuser, 55 kathol. Ew. Kirchgemeinde Salins.
Obstbau. 1250: Torins;
1278: Thourins;
1414: Thourin;
1424: Thurins.
Vom germanischen Personennamen Toro herzuleiten: «bei den Nachkommen des Toro».
1) Provinz im Königreich Italien (s. Karte: Ober- und Mittelitalien, beim ArtikelItalien), in der Landschaft
Piemont, grenzt im N. an die Schweiz (Kanton Wallis),
im O. an die ProvinzenNovara und Alessandria, im S. an Cuneo und im W. an Frankreich
(Depart. Haute-Savoie, Savoie, Isère, Hautes-Alpes), hat 10 535 (nach Strelbitskij 10 452) qkm mit (1881) 1 029 214,
nach einer Berechnung 1 116 097 E., d. i. 106 E. auf 1 qkm, und zerfällt in die 5 KreiseAosta, Ivrea, Pinerolo,
Susa und Turin mit zusammen 443 Gemeinden.
Das Land ist im nördl. und westl. Teile gebirgig und wird von den Penninischen, Grajischen und Cottischen
Alpen erfüllt, deren Ausläufer nach der Po-Ebene abfallen und von Flußthälern durchzogen werden. Die Flüsse
[* 36] Pellice mit
Chisone, Chisola, Sangone, Dora Riparia, Stura, Orco, Dora Baltea fließen sämtlich links zum Po, der von der Hauptstadt
an schiffbar wird. Der östl. Teil des Landes (Po-Ebene) ist sehr fruchtbar und wohl angebaut (Weizen,
Mais, Flachs, Hanf, Kastanien, Wein). Bedeutend ist auch die Viehzucht und die Seidenzucht. Der Bergbau
[* 37] liefert Eisen, Blei, Kupfer,
Silber, Kobalt und Marmor sowie Salz; die Industrie erstreckt sich auf Seidenspinnerei, -Zwirnerei und -Weberei, Woll- und Baumwollweberei,
Gerberei, Fabrikation von Papier, Seife, Kerzen, chem. und metallurgischen Produkten, Thon- und Glaswaren.
Die Eisenbahnen und Straßenbahnen der Provinz gehen von der Hauptstadt aus. - 2) Hauptstadt der Provinz Turin, im Mittelalter
des Fürstentums Piemont, bis 1860 Haupt- und Residenzstadt des Königreichs Sardinien, 1860-65 des Königreichs Italien, eine
der prächtigsten StädteItaliens, liegt in einer sehr fruchtbaren Thalebene an dem schiffbaren Po, der
hier die Dora Riparia aufnimmt, und hat (1881) 230 183, als Gemeinde 249 827, nach einer Berechnung
348 124 E., in Garnison das 13. (außer 1 Ba-
taillon), 71. und 72. Infanterieregiment, je 2 BatailloneBersaglieri und Alpentruppen, das 20. Kavallerieregiment «Roma» (außer 2 Eskadrons), 2 Batterien
des 17. Feldartillerieregiments, 6 Batterien Gebirgsartillerie, die 6. und 7. Brigade der Festungsartillerie, 2 Traincompagnien, 6 Compagnien
Eisenbahntruppen, 7 Compagnien Mineure und 1 Compagnie Artilleriearbeiter, (hierzu ein Stadtplan nebst Straßenverzeichnis.)
Brücken
[* 40] und Straßen. Über den Po führen eine schöne Steinbrücke aus der Zeit der franz. Herrschaft, eine Kettenbrücke
und zwei neue steinerne Brücken, nach der Königin Margherita und der Prinzessin Isabella benannt, über die Dora sieben
Brücken, darunter die 1830 von Mosca erbaute, aus einem gewaltigen Bogen
[* 41] bestehende Brücke
[* 42] und zwei Eisenbahnbrücken.
Mit Ausnahme von Altturin durchschneiden sich die reinlichen, teilweise von Arkaden eingefaßten Straßen rechtwinklig. Die
Häuser sind meist vier bis fünf Stockwerke hoch und aus Backsteinen aufgeführt. Die schönsten und belebtesten Straßen sind
die Via Garibaldi, Via dell' Accademia delle Scienze, Via Cernaja, ViaRoma und besonders die Via di Po, welche
zur Pobrücke führt und an beiden Seiten Bogengänge (portici) mit Kaufläden hat; sie bildet im Winter den Corso von Turin.
Plätze und Denkmäler. Die PiazzaSan Carlo, ein regelmäßiges, von Palästen umgebenes Viereck
[* 43] mit dem ehernen Reiterstandbild
(1838) des Herzogs Emanuel Philibert, dem Meisterwerke Marocchettis, die PiazzaCastello (Schloßplatz),
ganz mit Bogengängen umgeben;
die Piazza Vittorio Emanuele, Ausgangspunkt der Via di Po, einer der größten Plätze Europas,
mit Aussicht auf die Hügel jenseit des Po, jenseit der Brücke die Marmorstatue Victor Emanuels I. von Gaggini;
Piazza Carlo
Felice mit Anlagen und dem Erzstandbild (1873) des Massimo d'Azeglio von Balzico, Piazza Carlo Alberto mit
dem Reiterstandbild des Königs KarlAlbert, nach Marocchettis Modell;
der neue Verfassungsplatz (Piazza dello Statuto) mit
prachtvollen Palästen, einem kolossalen Denkmal zur Erinnerung an den Durchstich des Mont-Cenis-Tunnels;
Piazza Savoia mit einem Obelisk zum Gedächtnis an die Abschaffung der geistlichen Gerichtsbarkeit (foro ecclesiastico) unter
dem Justizminister Siccardi (1850);
Piazza del Palazzo di Città (Rathausplatz) mit dem bronzenen DenkmalAmadeus' VI. und den
marmornen Standbildern der Prinzen Eugen und Ferdinand (1858) am Stadthaus;
die Piazza Lagrange mit dem
marmornen Standbild des hier geborenen Mathematikers Lagrange;
Piazza Vittorio Emanuele II. mit dem
unvollendeten Denkmal des Königs;
ferner das Reiterstandbild des Herzogs Victor Amadeus I. in der Schloßhalle, die Statue aus
Erz, das Pferd
[* 46] aus Marmor, die Mariensäule, 1835 wegen Aufhörens der Cholera errichtet;
Unter den öffentlichen Gärten steht der neue öffentliche Garten (Giardino pubblico) mit dem BotanischenGarten und dem königl.
Schloß Il Valentino, einem viertürmigen Bau im franz. Stil, 1650 begonnen, aber unvollendet, jetzt Sitz der Ingenieurschule,
obenan; im südl. Teil des Gartens eine Nachbildung einer Burg aus dem 15. Jahrh. nebst zugehörigem Dorf,
welche für die Ausstellung von 1884 hergestellt waren. Der Garten der Citadelle (Giardino della Citadella) mit den Standbildern
des Dichters und Redners Brosserio (1871) und des Rechtsgelehrten J. B. Cassinis (1873), der Schloßgarten (Giardino Reale)
mit dem Zoologischen Garten und der alte Waffenplatz (Piazza d'armi), jetzt ganz mit Villen und prächtigen
Gebäuden besetzt, ein viel besuchter Sommercorso, durchschnitten von der Allee des Corso Vittorio Emanuele II., der mit seinen
Verlängerungen eine der großartigsten Straßen der Welt bildet, mit prächtiger Ansicht der Hügel im Hintergrunde.
Kirchen. Die Kirchen sind zum Teil prächtig; obenan steht die Domkirche oder KathedraleSan Giovanni Battista,
an der Stelle dreier alter Kirchen 1492-98 von dem Florentiner
[* 47] Meo del Caprino im Renaissancestil aufgeführt, mit Marmorfaçade,
drei Schiffen, achteckiger.Kuppel und der Kapelle del Santissimo Sudario, im 17. Jahrh. von
dem Theatinermönch Guarini erbaut, Gruftkapelle des Hauses Savoyen. Eine sargartige Urne
[* 48] über dem Altar
[* 49] bewahrt in silbernem Behältnis das Sudario, das Linnentuch, in welchem der Körper des Heilands eingehüllt gewesen sein
soll.
Die Kirche Corpus Domini ist 1607 von Vitozzi erbaut an Stelle einer 1543 errichteten und nach dem Wunder einer Hostie (1521)
benannten Kapelle; daran stößt die 1610 erbaute Kirche Santo
[* 50] Spirito, in der J. J. Rousseau 1728 zum
Katholicismus übertrat. In La Consolata, 1679 von Guarini im Barrockstil erbaut und 1714 von Juvara ausgeschmückt, eine Kapelle
mit den Marmorstatuen der Königinnen Maria Therese und Marie Adelaide
[* 51] von Vela (1861) und ein hoch verehrtes Madonnenbild.
Neuere Kirchen sind die Kuppelkirche San Massimo, 1845-54 erbaut, mit Fresken und Standbildern von Albertoni,
die des San Secondo, 1882 vollendet im lombard. Stil, die des San Gioachimo im Stil der altchristl. Basiliken, und die des San Giovanni
Evangelista, von Stella im lombard. Stil gebaut. Am wurde hier die Waldenserkirche, die erste evang.
Kirche der Stadt, eingeweiht, 1884 eine schöne Synagoge eröffnet.
Weltliche Bauten. Das einzige mittelalterliche Gebäude der Stadt ist das alte schwerfällige Kastell Palazzo Madama auf der
PiazzaCastello, gegen Ende des 13. Jahrh. von Wilh. von Montserrat erbaut und von der Mutter des Königs Victor Amadeus II.
Maria benannt, die es als Witwe bewohnte und 1718 nach Juvaras Entwurf die prächtige Doppeltreppe und
die Marmorsäulenfaçade an der Westseite aufführen ließ. Der Palast war bis 1865 Sitz des ital. Senats und der Polizei,
jetzt birgt er verschiedene Institute, darunter die königl. Sternwarte.
[* 52] Das königl. Schloß (Palazzo reale), 1660 begonnen,
ein einfacher Backsteinbau, aber
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prachtvoll eingerichtet; ein Gitterthor, auf dessen Pfeilern Reiterstandbilder von Kastor und Pollux, 1842 nach Modellen von
Abb. Sangiorgio gegossen, stehen, trennt den Schloßhof von der PiazzaCastello; ein Flügel des Schlosses enthält die königl.
Rüstkammer (Armeria reale), in der sich viel Ausgezeichnetes (darunter Schild
[* 54] von Benvenuto Cellini mit Scenen aus
den Kämpfen des Marius gegen Jugurtha) befindet, die königl. Bibliothek mit 60000 Bänden, 3000 Handschriften, reich an histor.,
geogr. und genealog.
Werken, und eine Sammlung von Münzen, Emaille-, Gold- u. a. Arbeiten. Der Palazzo Carignano, 1680 von Guarini erbaut, mit merkwürdiger
Backsteinfaçade und einer neuen, 1871 von Bollati und Ferri hergestellten Façade an der Rückseite,
war 1848-60 Sitz des sardin., 1860-65 des ital. Parlaments und birgt in den ehemaligen Parlamentsräumen
ein naturhistor. Museum (Zoologie und vergleichende Anatomie, Paläontologie, Geologie
[* 55] und Mineralogie). Der Palast der Akademie
der Wissenschaften, 1674 von Guarini als Jesuitenkollegium erbaut, enthält im Erdgeschoß ägypt. und röm.-griech.
Skulpturen, im ersten Stock kleinere Altertümer und im zweiten Stock die Gemäldesammlung mit Bildern von
Gaudenzio Ferrari, Sodoma, Caravaggio, Paolo Veronese, Rembrandt, Holbein
[* 56] d. J., van Dyck, Memling, Velazquez u. a.; der Palazzo
delle Torri, ein röm. Stadtthor, ist umgebaut und zur Zeichenschule eingerichtet; der Palazzo
di Città, Sitz der städtischen Behörden, ist 1659 erbaut.
Das Arsenal nimmt ein ganzes Straßenviertel ein und enthält das Artilleriemuseum, eine Sammlung von Geschützen vom 14. Jahrh.
bis auf die Gegenwart; die Universität, nach Plänen des Genuesen Ricca erbaut, mit schönem Spätrenaissancehof und einem
Museum röm. Altertümer, namentlich Inschriften; die Akademie der schönen Künste, 1652 gegründet, mit einer
Gemäldesammlung, und das städtische Museum mit Skulpturen, Terrakotten,
[* 57] Holzschnitzereien des 16. Jahrh., Gemälden und Altertümern.
Der Neuzeit gehört an die sog. Mole
[* 58] Antonelliana, 1863 von Antonelli als Synagoge begonnen, 1878-89 auf Kosten der Stadt umgebaut
und zu einem dem Andenken Victor Emanuels II. gewidmeten Nationalmuseum bestimmt; das turmartige Gebäude (40
m im Quadrat) hat eine Kuppel und ist 164 m hoch.
Behörden. Turin ist Sitz des Präfekten, eines Erzbischofs, eines Appellhofs, Kassationshofs, einer Eisenbahn-Betriebsdirektion
und eines Eisenbahn-Bezirksaufsichtsamtes sowie des Generalkommandos des 1. Armeekorps, der Kommandos der Infanteriebrigaden
«Pinerolo» und «Puglie»
und der 1. Kavalleriebrigade.
Unterrichtswesen. Die Universität, 1412 gestiftet und 1632, nachdem sie in Verfall geraten war, von Victor
Amadeus neu eingerichtet, hat eine jurist., mediz.-chirurg., philos. und mathem.-naturwissenschaftliche
Fakultät, eine pharmaceutische Schule, ein Collegio Carlo Alberto und ein Istituto Dionisio und zählt (1895/96) 2418 eingeschriebene
Hörer. Die königl. Akademie der Wissenschaften (s. Akademien IV) hat eine physik.-mathem. und eine moralwissenschaftlich-histor.-philol.
Klasse. Mit der königl. Ingenieurschule (380 Hörer) ist das königl.
Industriemuseum vereinigt. Die Nationalbibliothek, zugleich Universitätsbibliothek, enthält 212 933 Druckbände, 4138 Manuskripte
und 10 321 Kupfer, die städtische Bibliothek (1714) 74
684 Druckbände und 22 133 kleinere Schriften. Das Staatsarchiv ist 1871 aus
dem Archivio di Corte des Hauses Savoyen und dem Archivio Camerale gebildet und durch die Akten der Centralverwaltungskörper
des Königreichs Sardinien vervollständigt. Ferner hat Turin eine Militärakademie, eine Schule für Artillerie undGenie und
eine Kriegsschule, eine Tierarzneischule, eine Gewerbeschule, eine Akademie der schönen Künste, eine Musterturnschule, ein
erzbischöfl. Seminar, vier öffentliche Gymnasien und drei Lyceen, ein technisches Institut, mehrere
Handelsschulen, eine Ackerbauschule, eine philharmonische Akademie, eine Musikschule u. s. w.
Unter den Wohlthätigkeitsanstalten sind hervorzuheben das große städtische Ospedale di San Giovanni Battista e della Città
di Torino, das großartige neue Ospedale Mauriziano Umberto I. und das Ospedale di San Luigi; ferner das große königl. Hospital
di Carità (für 2500 Kranke); das Armenasyl, die Piccola Casa della Divina Provvidenza, das Kinderhospital,
das Ospedale Maria Vittoria und das Blindeninstitut.
Das große Centralgefängnis, nach pennsylv. System eingerichtet, liegt außerhalb der Stadt, doch innerhalb ihres Weichbildes.
Sehr zur Verschönerung der Stadt tragen auch die Getreidehalle und die vielen mit Marmor belegten und mit fließendem Wasser
reichlich versehenen Markthallen
[* 59] bei.
Die Industrie ist bedeutend; es bestehen zu Turin Fabriken für Seidenstoffe, für Bijouteriewaren,
Möbel, Pianofortes, Schokolade, Bier, Liqueure, Handschuhe, Lederarbeiten, Stearinkerzen, Papier, Seife, Zucker,
[* 60] Tabak, künstlichen
Marmor, Maschinen und Wagen. Turin hat einen bedeutenden Durchfuhrhandel. Hauptgegenstände des Exports sind piemont.
Seide
[* 61] und Wein. Unter den Geld- und Kreditinstituten sind hervorzuheben: eine Filiale der Banca d'Italia,
eine Filiale der Neapolitanischen Bank, eine Skontobank, der Credito Mobiliaro Italiano, die Banca di Torino, Banca Subalpina,
der Credito Torinese und eine Kleinhandelsbank (Banca del piccolo commercio).
Verkehrswesen. Turin liegt an den Linien Modane-Turin-Alessandria-Genua, Mailand-Turin (150 km), Turin-Pinerolo-Torre Pellice
(55 km), Turin-Settimo-Volpiano-Castellamonte, Turin-Trofarello-Chieri, Turin-Bra-Ceva-Savona, Turin-Carmagnola- Savigliano-Mondovi, Turin-Ciriè-Lanzo
(32 km) und Turin-Rivoli (12 km) des Mittelmeernetzes, hat Dampfstraßenbahnen nach Volpiano, Settimo, Chivasso und Brusasco,
Moncalieri und Poirino, Carmagnola, Saluzzo, Cuneo und Dronero, Vinovo, Cumiana und Giaveno, Pianezza, Druent, Venaria und
Lingotto; ferner zahlreiche elektrische und Pferdebahnlinien innerhalb der Stadt und eine Drahtseilbahn auf die Superga.
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