Tura
-Masche
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Berg, s. Ararat. ^[= # (altarmenisch richtiger Airarat, d. i. Ebene der Arier), der uralte Name der fruchtbaren Hochebene ...]
Tura-
Masche
4 Wörter, 30 Zeichen
Tura-
Masche,
Berg, s. Ararat. ^[= # (altarmenisch richtiger Airarat, d. i. Ebene der Arier), der uralte Name der fruchtbaren Hochebene ...]
alter Name der Hochebene am mittlern Araxes in Armenien, der Hauptsitz eines alten, schon im Alten Testament erwähnten Reichs Ararat. Diese Hochebene ist auch in der Geschichte von der Sündflut (1. Mos. 8, 4). gemeint, insofern der hebräische Text ausdrücklich »die Berge von Ararat« als den Rettungsort der Familie Noah nennt. Durch Mißverständnis dieser Stelle ward aber schon von den ältesten Bibelerklärern der Name Ararat auf den höchsten der armenischen Berge übertragen, und dieser Gebrauch des Namens ist im Abendland der vorherrschende geworden, während die Armenier den Berg von alters her nur unter dem Namen Masis kennen, die benachbarten Türken aber ihn Aghri Dagh (»steiler Berg«) und die Perser Kuh i Nuh (»Noahs Berg«) nennen.
Der Berg Ararat bildet eine ausgedehnte, majestätische Gebirgsmasse, die sich am Südrand der 985 m hohen Hochebene von Eriwan bis in die Schneeregion erhebt und in zwei Gipfel gespalten ist: den Großen Ararat mit 5156 m Höhe und den östlicher gelegenen, 4180 m hohen Kleinen Ararat, beide in den Spitzen etwa 13 km voneinander entfernt und durch einen flach gerundeten, schmalen, kammartigen Höhenzug verbunden, den in 2680 m Höhe ein Paß [* 4] überschreitet. Der Große Ararat stellt sich als riesenhafter, leicht abgerundeter, mit ewigem Schnee [* 5] bedeckter Kegel dar, der am Fuß etwa 40 km im Durchmesser hat. Er steht im W. mit den Gebirgen des westlichen Armenien in Verbindung, im übrigen erscheint er völlig isoliert.
Der Gipfel, von welchem Schneefelder und Gletscher an 1000 m tief herabreichen, besteht aus einer schwach gewölbten, fast kreisrunden Fläche von etwa 200 Schritt im Umfang, die nach allen Seiten, besonders aber nach S. und NO., steil abfällt und sich nur gegen O. etwas sanfter zu einer 396 m langen Ebene senkt, an deren Ende sich ein zweiter, nur um wenige Meter niedrigerer Gipfel erhebt. Die Beschaffenheit des Gesteins des Ararat ist durchaus vulkanischer Art, und der Ausbruch vom wobei das Dorf Arguni und das St. Jakobskloster vernichtet wurden, hat bewiesen, daß der Feuerherd in seinem Innern trotz vielleicht jahrtausendelanger Unthätigkeit (es liegt von vulkanischen Ausbrüchen aus historischer Zeit bis dahin kein Zeugnis vor) noch keineswegs erloschen ist.
Auch der Kleine Ararat ist durchaus vulkanisch; sein Gipfel bildet das abgestutzte Ende einer viereckigen Pyramide, eine Fläche von 150 Schritt im Quadrat, mit einzelnen Felserhöhungen. Die Vegetation am Ararat ist eine sehr dürftige. Wald ist nirgends zu sehen; nur zwischen dem Großen und Kleinen Ararat findet sich einiges Birkengestrüpp oder vereinzeltes Wacholder- und Zwergmispelgebüsche. In der Nähe des ewigen Schnees, dessen Grenze zwischen 3500 und 4000 m Höhe liegt, breiten sich hier und da grüne Matten aus, welche die Kurden im Sommer mit ihren Herden beziehen. - Der Ararat ist nach uralter Sage der Landungsplatz der Arche Noahs (deren versteinerte Reste nach armenischem Glauben noch auf dem Gipfel vorhanden sind), also der Ort, von welchem nach der großen Flut die Wiederbevölkerung des Erdbodens ausgegangen sein soll. Den armenischen Geographen gilt er zudem als Mittelpunkt der Erde. Der Gipfel des Ararat wurde zum erstenmal vom Dorpater Naturforscher Parrot, später von Abich, M. Wagner und mehreren andern erstiegen. Die wichtigste Besteigung ¶
desselben wurde 1850 zum Zweck der kaukasischen Triangulation [* 7] vom russischen Obersten Chodzko ausgeführt, der beide Gipfel erklomm und auf dem des Großen Ararat fast eine Woche (6.-12. Aug.) mit Messungen beschäftigt zubrachte. An der Bergmasse des Ararat scheiden sich gegenwärtig das türkische, das russische und das persische Armenien; am Ostfuß des Kleinen Ararat beginnt das persische Gebiet (Aserbeidschân), die Nordseite der ganzen Masse mit den Gipfeln gehört dem russischen, die Südseite dem türkischen Reich an.
Vgl. Parrot, Reise zum Ararat (Berl. 1834, 2 Tle.);
M. Wagner, Reise nach dem Ararat (Stuttg. 1848);
Parmelee, Life among the mounts of Ararat (Bost. 1868);
Bryce, Transcaucasia and Ararat (2. Aufl., Lond. 1878).