Türken
,
Europa. Fluß- und Gebi

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Europa.einer der drei Zweige der altaischen Völkerfamilie, der sich gegenwärtig in seinen einzelnen Ausläufern von den grünen Gestaden des Mittelmeers [* 2] bis an die eisigen Ufer der Lena in Sibirien erstreckt. Ihre Urheimat ist Turkistan, von wo wahrscheinlich schon vor Beginn unsrer Zeitrechnung mehrere Stämme nach verschiedenen Richtungen ausgezogen sind und sich den einzelnen Eroberungen der hochasiatischen Völker angeschlossen haben. Schon von den Römern gekannt, haben sie gleich den Mongolen große, mächtige Reiche gegründet, das Römerreich gezüchtigt und ganz Europa [* 3] in Schrecken versetzt.
Die
Throne
Chinas,
Persiens,
Indiens,
Syriens,
Ägyptens und des Kalifenreichs wurden von den Türken
in
Besitz genommen. Man hat zu
den Türken
die jetzt nicht mehr existierenden
Petschenegen,
Kumanen, vielleicht auch die
Chasaren und weißen
Hunnen zu rechnen, gegenwärtig gehören zu ihnen die
Jakuten, die sibirischen
Tataren,
Kirgisen,
Uzbeken
(Özbegen), Turkomanen,
Karakalpaken,
Nogaier,
Kumüken, basianischen Türken
, Karatschai, die sogen. kasanschen
Tataren,
Osmanen (die von den frühern
Seldschukken
abstammen),
Dunganen und Tarantschi; sprachlich sind hierher auch zu rechnen die
Baschkiren,
Tschuwaschen,
Meschtscherjäken
u. Teptjaren im südlichen
Ural und an der
Wolga.
Karte zur Geschichte d

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Türkei.
Mit Ausnahme der
Jakuten sind die Türken
durchweg Anhänger des
Islam, alle sind trotz der vielfachen
Eroberungen nomadisierende
Hirten geblieben, die sich aber bei gebotener Gelegenheit in räuberische Kriegshorden verwandelten. Gegenwärtig versteht
man unter Türken
gewöhnlich die
Osmanen (Osmanly) und bezeichnet die von ihnen eroberten und beherrschten
Länder als Türkei
[* 4] oder
türkisches Reich.
Vgl. Vambéry, Skizzen aus Mittelasien (Leipz. 1868);
Derselbe, Das Türkenvolk
in
seinen ethnologischen und ethnographischen Beziehungen (das. 1885);
Radloff, Ethnographische Übersicht der Türkstämme Sibiriens und der Mongolei (das. 1883).