Tschirnhausen
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Ehrenfried Walter, Graf von, Mathematiker und Philosoph, geb. auf seines Vaters Gut Kislingswalde in der Oberlausitz, studierte Mathematik zu Leiden, [* 2] war 1672–73 Freiwilliger in holländ. Diensten, machte dann große Reisen und wurde 1682 in die Pariser Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Er starb in Dresden. [* 3] Er legte in Sachsen [* 4] Glashütten und eine Mühle zum Schleifen der Brenngläser an, deren eins, 80 kg schwer, sich im Kabinett der Pariser Akademie der Wissenschaften befindet. Auch Brennspiegel von großer Vollkommenheit brachte er zu stande. Bedeutenden Anteil hatte er auch an der Erfindung des Meißener Porzellans. (S. Böttger, Joh. Friedr.) In seiner Schrift «Medicina mentis» (Amsterd. 1687; Lpz. 1695 u. ö.) wies er auf die Notwendigkeit einer Vereinigung philos., mathem. und physik. Studien hin. T.s «Medicina corporis» (Lpz. 1695) ist unbedeutend. –
Vgl. Weißenborn,
Lebensbeschreibung des Ehrenfried
Walter von Tschirnhausen
(Eisenach
[* 5] 1866).