Tschikasa
(engl.
Chickasaws), ein den
Tschokta verwandter Indianerstamm in
Nordamerika,
[* 2] früher ziemlich
mächtig und am mittlern
Mississippi und Yazoofluß (in den
Staaten
Alabama und
Tennessee) wohnhaft. Die Tschikasa
zeigten sich früh
(1699) den von den
Gebirgen
Carolinas herabsteigenden und mit ihnen
Handel treibenden Engländern geneigt, während sie einen
tiefen
Haß gegen die den
Mississippi heraufkommenden
und sie übermütig behandelnden
Franzosen nährten.
Es kam zu offenen Feindseligkeiten (1736-40), infolge deren der
Stamm teils vernichtet oder gefangen, teils aus seinem Gebiet
auf das andre Mississippiufer vertrieben wurde. 1786 schlossen die Tschikasa
mit der
Union
Freundschaft und wanderten 1837 und 1838 mit
den
Tschokta nach dem Indianerterritorium aus, dessen südwestlichen Teil sie, 1883
ca. 6000
Köpfe stark,
bewohnen. Sie haben ihre eigne
Legislatur, bestehend aus
Senat und Repräsentantenhaus, dazu gute
Schulen, geregelte
Finanzen
und zeichnen sich überhaupt durch Fortschritte in der
Zivilisation vor andern aus.
Ihre
Sprache
[* 3] ist von der der
Tschokta wenig
verschieden. Vokabularien derselben finden sich in
Adairs »History of the American
Indians« (Lond. 1775)
und im 2.
Bande der »Archaeologia americana«.