Tschigirin
,
Kreisstadt im russ.
Gouvernement
Kiew,
[* 2] an der Tjasmina (Nebenfluß des
Dnjepr) in steppenartiger, aber fruchtbarer
Gegend, hat 5 russische und eine evang.
Kirche und (1885) 16,009 Einw., welche
Branntwein,
Seife,
Leder (Kalbleder
und
Juften) und
Leinwand zur Ausfuhr bringen. - im 16. Jahrh. gegründet, wurde 1546 Hauptort der
kleinrussischen
Kosaken; 1596 schlug hier der
Kosak Nelimaiko den polnischen
Hetman Zolkjemski, 1677 und 1678, nachdem die Stadt 1659 russisch
geworden war, belagerten die
Türken dieselbe, wobei
Gordon (s. d. 2) heldenmütigen
Widerstand leistete;
schließlich mußten die
Russen die
Festung
[* 3] räumen, ohne daß die
Türken dieselbe dauernd zu behaupten vermocht hätten. Diese
Kämpfe, die ersten, welche unmittelbar zwischen
Russen und
Türken erfolgten, werden als die »Tschigirin
feldzüge« bezeichnet.