(Trumbscheidt, Scheidtholt,
Trompetengeige,
Tromba marina, Tympanischiza), primitives, in
Deutschland
[* 2] im 14.-16.
Jahrh. und noch länger beliebtes
Streichinstrument, bestehend aus einem langen, schmalen, aus drei Brettchen
zusammengesetzten Resonanzkörper, über den eine einzige
Saite gespannt war, wenigstens nur eine Griffsaite, während etwa
noch hinzugefügte
Saiten als
Bordune unabänderlich mitgestrichen wurden.
Der zweifüßige
Steg des Trumscheits
war nur mit
einem
Fuß aufgeleimt, während der andre, wenn die
Saite schwang, durch schnelles Berühren des Resonanzbodens einen etwas
schnarrenden
Ton hervorbrachte.
Scheitholt, Tympanischiza, Marinetrompete, veraltetes Saiteninstrument, bestehend aus annähernd prismatischem
Resonanzkasten und angesetztem Hals mit einem Wirbel, von dem die einzige, sehr lange und starke Darmsaite ausgeht. Diese läuft
über einen eigenartigen Steg, den sog. Schuh, dessen einer Fuß frei beweglich bei jeder Schwingung
[* 3] der Saite auf den Schallkasten
aufschlägt und dadurch den Ton der Saite sehr verstärkt. Die Saite wird gespielt, indem man einen Finger
auf bestimmte Stellen der Saite lose auflegt ohne die Saite niederzudrücken, und dann mit dem Bogen
[* 4] anstreicht. Diese Stellen
der Saite sind neben ihr auf dem Halse vermerkt. Der Ton, verstärkt durch das Trommeln des Steges, ist schmetternd
wie der einer Trompete. Da das Instrument zum Signalgeben auf Schiffen benutzt ward, hieß es auch Tromba marina; auch Nonnengeige,
weil es in Nonnenklöstern die Posaune ersetzte.