Trüllikon
(Kt. Zürich, Bez. Andelfingen). 445 m. Gem. und Pfarrdorf im sog. Zürcher Weinland, 3 km ö. der Station Marthalen der Linie Zürich-Winterthur-Schaffhausen. Postbureau, Telegraph, Telephon; Postwagen nach Andelfingen. Gemeinde, mit Rudolfingen und Wildensbuch: 163 Häuser, 910 reform. Ew.; Dorf: 78 Häuser, 443 Ew. Gemeinsame Pfarrei mit Truttikon. Weinbau. Einzelfunde aus der Steinzeit. Refugium aus der Eisenzeit auf dem Risibuck ob Rudolfingen. Im Mühlehölzli (Hattlebuck) mehrere Grabhügel aus der Hallstattperiode. In Rudolfingen römische Gräber.
Einzelfunde aus römischer Zeit. Alemannensiedelung. 858: Trullinchova = bei den Höfen des Trulling. Ein gewisser Wolfen, Vasall Kaiser Ludwigs des Deutschen, vergabte dem Kloster Rheinau Güter zu Trüllikon samt den dazu gehörigen Leibeigenen, was in Urkunden von 858 und 1049 bestätigt wird. 870 übertrugen Almiger und Thietwat, 963 ein gewisser Thueto ihren Besitz zu Trüllikon dem gleichen Kloster. Das Kloster Kreuzlingen besass den Zehnten von Trüllikon.
Die Kollatur stand zum Teil dem Stift Kreuzlingen, zum Teil der Stadt Zürich zu und kam später ganz an letztere. Die Gemeinde war bis 1497 nach Laufen kirchgenössig, wurde dann als Filiale von dort aus versehen und erhielt 1529 einen eigenen Prädikanten. 1719 baute der kaiserliche Feldmarschall Bürkli in Trüllikon ein hübsches Schloss, welches, nachdem es später etwas zerfiel, restauriert wurde. 1799 wurde das Dorf anlässlich eines Treffens zwischen Franzosen und Oesterreichern geplündert. Bis 1798 war es ein Bestandteil des äusseren Amtes der Landvogtei Kiburg.