1) (Mährisch-Trübau) Stadt in
Mähren,
[* 2] an der Trebowka, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft
und eines Bezirksgerichts, mit Obergymnasium, fürstlich Liechtensteinschem
Schloß,
Seiden-,
Leinwand- und Kattunweberei,
Färberei
und Druckerei sowie (1880) 6056 Einw. In der
Nähe Steinkohlenbergbau. -
1) Bezirkshauptmannschaft in Mähren, hat 686,21 qkm und (1890) 77 419 (36 209 männl., 41 210 weibl.)
meist deutsche E. in 86 Gemeinden mit 125 Ortschaften und umfaßt die Gerichtsbezirke Gewitsch, Mührisch-Trübau
und Zwittau. - 2) Trübau, czech. Moraská Třebová, Stadt und Sitz der Bezirkshauptmannschaft sowie eines
Bezirksgerichts (300,97 qkm, 31 712 E.), in einer Thalmulde des sudetischen Hügellandes, an der Linie Proßnitz-Triebitz
der Mähr. Westbahn, hat (1890) 2320, als Gemeinde 7417 deutsche E., Staats-Obergymnasium, Bürgerschule für Knaben und Mädchen,
Mädchenschule der Schulschwestern, landwirtschaftliche Winterschule; Fabriken für Seidenwaren, mechan.
Baumwollweberei, Schön- und Schwarzfärberei.
Das fürstl. Liechtensteinsche Schloß ist ein Umbau des ältern befestigten, von Ladislaus von Boskowitz 1495 errichteten.
Von den von Boskowitz kam an die Herren von Zierotin und nach der Schlacht am Weißen Berge (1620) als Fiskalgut
an das Ärar. 1623 wurde es als Lehngut dem Fürsten Karl von Liechtenstein
[* 3] verliehen. (Vgl. Fritscher, Gedenkbuch der Stadt
Mährisch-Trübau, Prag
[* 4] 1868.) - 3) Böhmisch-Trübau, Stadt, s. Böhmisch-Trübau.