
Trub
(Kt. Bern,
Amtsbez. Signau).
816 m. Gem. und Pfarrdorf an der Ausmündung des Seltenbachgrabens in den Trub
graben und 3,5 km nö.
der Station
Trubschachen der Linie
Bern-Luzern. Postbureau, Telephon; Postablagen in
Fankhaus und
Kröschenbrunnen; Postwagen
Trub
-Trubschachen. Die Gemeinde zerfällt in folgende vier
Viertel: 1)
Brandösch mit Algismoos, Brachhüsli,
Dorf
Brandösch,
Goldbach,
Grund, Heugrat,
Neumatt, Säuberg, Spitzenhaus, Dorf Trub
und
Zinggen;
2) Fankhaus mit Altösch, Höchstalden, Hüseren, Mettlen, Schwendiberg, Stutz, Surenboden und Zürchershaus;
3) Gummen mit Buchenehaus, Grauenstein (teilweise), Dorf Gummen, Hämelbach, Kröschenbrunnen, Risisegg und Stadt;
4)
Twären mit
Breitebnit, Breitenboden,
Hälig,
Längengrund und
Trubschachen (teilweise). Zusammen 371
Häuser, 2606 reform.
Ew.; Dorf: 9
Häuser, 100 Ew. Das Dorf Trub
besteht nur aus wenigen
Häusern um die Kirche. Die Gemeinde erstreckt sich über
ein ausgedehntes Gebiet des Napfberglandes. Von
Trubschachen reicht sie in einer Länge von 12 km durch den
Fankhausgraben bis zum Napfgipfel (1411 m), der von Trub
aus in 3½ Stunden zu erreichen ist, und in einer Breite von 8 km
vom
Turner (1219 m) bis zur
Hohmatt (1359 m). Dazu kommt noch das abgetrennte Bergland
Gummen auf der linken
Seite der
Ilfis mit
den Weilern
Ilfisfluh und
Kröschenbrunnen.
Die 52 Alpweiden haben ein Areal von 1351 ha, wovon 350 ha
Wald, in einem Gesamtwert von 1116
000 Fr. Eine Naturmerkwürdigkeit
ist der nahe beim Dorf gelegene Schwibbogen, ein natürliches Felstor in der Nagelfluh von 36 m Breite und 18 m
Höhe (siehe
darüber P. Christen im Jahrbuch des S. A. C. Bd 30, S. 426 mit
Bild). Gerbereien. 8 Käsereien.
Mühle
und
Säge. Land- und Alpwirtschaft. An der Stelle der jetzigen Kirche stand im Mittelalter ein Benediktinerkloster. Gegründet
ums Jahr 1130 vom Freien Thüring von
Lützelflüh, war es dem heiligen
Kreuz (sacra crux) geweiht.
Trubbach - Truchaud (L

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Seite 46.203.
Durch Vergabungen kam es in den Besitz einer Menge
Güter im
Emmenthal,
Entlebuch,
Oberaargau, sogar am
Bielersee
und hatte den Kirchensatz von
Oberburg,
Langnau,
Lauperswil,
Hasli bei
Burgdorf,
Luthern und
Schangnau. Unter seiner Aufsicht standen
die Propstei
Wangen an der
Aare und das
Frauenkloster von
Rüegsau. Kastvögte waren die Freien von
Brandis bei
Lützelflüh.
Das hölzerne Kloster und die Kirche brannten zweimal (1414 und 1501) ab. Bei der Reformation 1528 wurde das Kloster säkularisiert
und seine Gefalle der Landvogtei
Trachselwald zugeteilt. Seit 1803 gehört Trub
zum Amt
Signau. Von der Kirche Trub
wurden
Schangnau 1594 und
Trubschachen 1727 abgetrennt. Die jetzige Kirche stammt aus dem Jahr 1642. Urkundliche
Formen: Truba
, Truob, Truoba. Trub ist bekannt als Heimat der besten
Emmenthaler Schwinger. Hier amtete 1825-1843 als Pfarrer
Joh. Jak.
¶
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Schweizer, Vater des berühmten Zürcher Theologieprofessors Alexander Schweizer (1808-1888) und Verfasser einer Topographie
der emmenthalischen Alpgemeinde Trub.
Bern
1830. Weitere Litteratur: Imobersteg. Das Emmenthal. Bern
1876. - Blösch im Berner Taschenbuch
für 1877. - Mülinen. Heimatkunde des Kantons Bern.
1. Heft. Bern
1879. - Kasser. Das Bernbiet ehemals und heute. Heft
Emmenthal. Bern
1905.