Trouin
,
Duguay-, s. Duguay-Trouin.
Trouin
4 Wörter, 35 Zeichen
Trouin,
Duguay-, s. Duguay-Trouin.
Trouin
(spr. dügä-truäng), René, berühmter franz. Seeheld, geb. zu St.-Malo, Sohn eines reichen Reeders, ward 1689 Seemann auf einem Handelsschiff und zeichnete sich im Kriege gegen England und Holland durch kühne Führung von Kaperschiffen aus, mit denen er nicht bloß Kauffahrer, sondern sogar Kriegsschiffe, 1693 im Kanal [* 3] La Manche 2 Linienschiffe nahm. 1694 mit einem Linienschiff an der holländischen Küste kreuzend, geriet er in Kampf mit einem englischen Geschwader von 6 Schiffen, wurde verwundet und gefangen, aber durch die Liebe einer jungen Engländerin befreit.
Wegen seiner Heldenthaten ward er 1697 zum Fregattenkapitän der königlichen Flotte ernannt. 1703 bei dichtem Nebel mit 2 Linienschiffen und 3 Fregatten mitten in ein holländisches Geschwader von 15 Kriegsschiffen hineingeraten, wußte er durch scheinbare Annahme des Kampfes zu entkommen. An der Südküste von Spitzbergen plünderte und verbrannte er mehr als 30 Walfischfahrer. 1704 nahm er den Engländern wiederum eine Fregatte nebst 12 Kauffahrteischiffen weg, wofür ihn der König zum Ludwigsritter ernannte.
Ein Angriff auf eine große aus Brasilien
[* 4] kommende, mit Getreide
[* 5] und Munition beladene Flotte, den er mit 3 Schiffen 1706 auf
der Reede von Lissabon
[* 6] versuchte, scheiterte nach zweitägigem Kampf. Aber 1707 eroberte er 60 Transportschiffe, welche dem Erzherzog
Karl von Österreich,
[* 7] dem Rivalen Philipps V. von Spanien,
[* 8] Lebensmittel und Waffen
[* 9] aus England überbringen sollten, sowie
auch die sie begleitenden 4 großen Kriegsschiffe. Die für unüberwindlich geltenden Festungswerke von Rio de Janeiro
[* 10] nahm
seine kleine Flotte im September 1711 binnen elf Tagen; er erbeutete 60 Kauffahrteischiffe, 3 Kriegsschiffe und 2 Fregatten und
eine Kontribution von 610,000 Crusados. Hierfür geadelt, ward er 1715 zum Geschwaderchef und 1728 zum
Generalleutnant ernannt und vom Herzog von Orléans
[* 11] in den Staatsrat berufen. 1731 sandte ihn Ludwig XV. gegen die Barbareskenstaaten,
um dort das Ansehen der französischen Seemacht aufrecht zu erhalten. Duguay-Trouin
starb Seine »Mémoires« wurden von Beauchamps
herausgegeben (Par. 1740, 4 Bde.; Amsterd.
1748; engl., Lond. 1742).
Vgl. La Landelle, Vie de Duguay-Trouin
(2. Aufl., Par. 1876).