Troinex
(Kt. Genf, Linkes Ufer). 430 m. Gem. und Dorf zu beiden Seiten der Drize; 2,4 km s. Carouge und 4,5 km s. Genf. Station der Linie Carouge-Croix de Rozon. Elektrische Strassenbahn Carouge-Collonges. Postablage, Telegraph, Telephon. Gemeinde, mit Drize, Pierregrand und Sous Bossey: 77 Häuser, 329 Ew. (wovon 89 Reformierte); Dorf: 54 Häuser, 238 Ew. Kirchgemeinde Carouge. Acker- und Wiesenbau. Molkereigenossenschaft. Das Dorf bezieht sein elektrisches Licht und das Trinkwasser aus den Wasser- und Elektrizitätswerken der Stadt Genf. Das ö. vom Dorf einst sich ausdehnende grosse Torfmoor ist heute abgebaut und trocken gelegt. Früher befand sich bei Troinex auf einer Anhöhe ein mächtiger Granitblock, der vier roh ausgehauene Frauenköpfe zeigt und darum die «Pierre aux Dames» heisst. Er liegt heute in der Promenade des Bastions in Genf. Der Archäologe B. Reber (La Pierre aux Dames de Troinex sous Salève. Annecy 1891) bestätigt das hohe Alter dieses Monumentes, vermag es aber keiner bestimmten Periode zuzuteilen. Die diese Pierre aux Dames tragende Anhöhe war ein mächtiger Grabhügel (4,5 m hoch; 40 m Durchmesser), der 1877 abgetragen worden ist. Er enthielt vier Gräber mit gut erhaltenen Skeletten, deren Alter von Reber ins Ende der Bronzezeit oder den Beginn der Hallstattperiode versetzt wird. Eine lokale Tradition erzählt, die vier Frauenfiguren der Pierre aux Dames stellten vier in den nämlichen Mann verliebte und unter dem Stein in einem und demselben Grab liegende Frauen dar. Fund von Beilen aus der Steinzeit. In Troinex war das Priorat von St. Victor seit 1302 begütert. Der Ort gehört zu dem durch den Turiner Vertrag von 1816 an Genf gekommenen Gebiet. Ums Jahr 1100: Triuniacum; 1200: Trenacum, Trosnay; 1266: Troynay; 1302: Troignay.