Trockne Säule
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Trockne
Säule (trockne
Säule) ist eine Voltasche Säule (s. Galvanische Batterie)
[* 4] von sehr vielen (1000-2000) Plattenpaaren,
in welcher
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lufttrocknes
Papier die Stelle der feuchten Filzscheiben, unechte Vergoldung (Kupferbronze) und unechte Versilberung (Zinn)
die Stelle der Metalle Kupfer
[* 6] und Zink vertritt. Um eine zambonische Säule
zu verfertigen, werden Blätter von unechtem Gold- und Silberpapier
mit der Papierseite zusammengeklebt, Scheiben daraus geschnitten, diese in einer Glasröhre dicht aufeinander geschichtet,
so daß die Zinnseite jeder Scheibe auf die Kupferseite der vorhergehenden zu liegen kommt, und die Glasröhre
durch aufgekittete Messingfassungen geschlossen.
Die im lufttrocknen
Papier noch immer festgehaltene Feuchtigkeit wirkt auf die Metalle in derselben Weise elektrisch erregend
wie die Flüssigkeit in einer gewöhnlichen Voltaschen Säule; die Enden oder Pole der Säule laden sich daher
mit entgegengesetzten Elektrizitäten, deren Spannungsunterschied mit der Anzahl der Plattenpaare wächst, und zwar lädt
sich das Kupferende mit positiver, das Zinkende mit negativer Elektrizität.
[* 7] Da die in jedem Plattenpaar thätige elektromotorische Kraft
(s. Galvanische Batterie, S. 870) jenen Spannungsunterschied in stets unveränderter Größe aufrecht zu erhalten
bestrebt ist, so wird die etwa entzogene Elektrizität rasch wieder ersetzt, und die Pole bleiben viele Jahre lang entgegengesetzt
elektrisch.
In der Figur ist eine wagerecht liegende zambonische Säule
dargestellt, deren Pole mittels der Leitungsdrähte c und d nach den Platten a
und b verlegt sind, von denen demnach die eine stets positiv, die andre ebenso stark negativ elektrisch
ist. Über die beiden Polplatten ist eine Glasglocke gestülpt, von deren Wölbung an einem oben mit einer Kugel versehenen
Messingstäbchen befestigt ein dünnes Goldblättchen zwischen die Pole herabhängt. Bringt man das Goldblättchen mit dem
einen, etwa dem positiven Pol in Berührung, so wird es, nachdem es sich mit positiver Elektrizität geladen,
abgestoßen u. nach dem negativen Pol hinübergezogen; nachdem es an diesen seine positive Elektrizität abgegeben und negative
dafür aufgenommen, wird es von ihm abgestoßen u. von dem positiven Pol angezogen und geht auf diese Weise zwischen den beiden
Polplatten fortwährend hin und her; ein solches »elektrisches
Perpetuum mobile« kann jahrelang im Gang
[* 8] bleiben.
Rückt man die Polplatten so weit auseinander, daß dieses Spiel aufhört und das Goldblatt, von beiden Polen gleich stark beeinflußt,
in der Mitte zwischen beiden im Gleichgewicht
[* 9] herabhängt, so bildet der Apparat ein sehr empfindliches Elektroskop,
[* 10] das
Fechnersche Säulenelektroskop; nähert man nämlich dem Knopf einen schwach elektrischen Körper, so wird das Goldblättchen
von dem entgegengesetzt elektrischen Pol der Zambonischen Säule
angezogen und verrät durch seinen Ausschlag nicht nur das
Dasein, sondern auch die Art der auf dem genäherten Körper vorhandenen Elektrizität.
^[Abb.: Fechners Säulenelektroskop.]