Tripel
469 Wörter, 3'291 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tripel
Tripel,
mattes, gelblichgraues bis gelbes, mager anzufühlendes, zerreibliches Mineral, welches Wasser einsaugt und dadurch erweicht, enthält 90 Proz. Kieselsäureanhydrid, etwas Thon und Eisenoxyd und hat seinen Namen von der Stadt Tripolis in Syrien (daher terra Tripolitana), kam früher nur aus der Levante in den Handel, wird jetzt aber auch in Böhmen, [* 2] Sachsen, [* 3] Tirol [* 4] und Bayern [* 5] gewonnen und zum Polieren von Glas, [* 6] Metallen und Edelsteinen, auch zu Gußformen [* 7] benutzt. Übrigens gebraucht man mancherlei Kieselablagerungen organischen und anorganischen Ursprungs zu ähnlichen Zwecken, so den sogen. Moderstein (rotten stone) aus Derbyshire in England. Vgl. Polierschiefer.
Tripel
(Terra tripolitana, frz. u. engl. tripoli, ital. tripolo), ein meistens gelblichgraues, auch aschgraues, bräunliches, rotbraunes oder geflecktes lockeres Mineral, das, gepulvert, ein bekanntes Poliermittel abgibt. Es kommt in verschiednen Ländern und Gegenden auf Lagern mit Thon und mit Quarzsand vor, ferner nesterweise in verschiednen Sandsteinen. Er besteht der Hauptmasse nach aus Kieselsäure, welche kleine Beimengungen von Thon, Eisenoxyd und Wasser enthalten kann. In vielen Fällen hat sich der T. als ein Haufwerk der Kieselpanzer von vorweltlichen Infusorien erwiesen.
T. findet sich in verschiednen Abänderungen in Deutschland, Frankreich und der Levante. Von der Stadt Tripoli in Syrien hat er seinen Namen. Der, sonst häufiger als jetzt, zu uns kommende levantische heißt gewöhnlich venetianischer. Bei uns findet sich das Material im sächsischen Erzgebirge, in Böhmen, in Tirol etc. Französischer T. kommt aus der Auvergne und Bretagne und ist schwarz von Farbe, doch gibt es auch französischen weiß, rot und gelbgemengten, sowie ganz roten; eine feine und leichte graue Varietät liefert auch England unter dem Namen englische Erde. Die gewöhnlich käuflichen Putzpulver bestehen jedoch nicht immer aus wirklichem T., sondern aus Mergel, Bimsstein u. dgl. Für den Gebrauch muß der T. geschlemmt werden; er kommt auch gewöhnlich schon geschlemmt im Handel vor.
Das Pulver dient zum Putzen und Polieren von Metallwaren, Spiegeln, Edelsteinen, zuweilen auch zu Gußformen für kleine Metallsachen. Zur Kopierung von geschnittenen Steinen in gefärbtem Glas dient allgemein T., und zwar ist dazu feiner französischer oder levantischer, oder beide im Gemisch erforderlich. Die Masse eignet sich dazu besonders wegen ihrer Unschmelzbarkeit im Feuer und weil sie vermöge ihres etwas fettigen Wesens sehr scharfe Abdrücke annimmt.
Sie darf für den Zweck nicht geschlemmt, sondern nur gerieben und gebeutelt werden. Das Pulver wird mit etwas Wasser zu einem Teig geknetet, dieser in einen kleinen Tiegel gedrückt, etwas trocknes Pulver aufgegeben und der abzuformende Stein fest eingedrückt. Ist die Masse trocken geworden, so bringt man den Tiegel in einen kleinen Glühofen, bedeckt mit einem passenden Stückchen farbigen Glases und erhitzt, bis das Glas Funken wirft, zum Zeichen, daß es erweicht ist. In diesem Moment drückt man ¶
das Glas rasch mit einem Eisenstab in die vertiefte Form ein. - T., roh und geschlemmt, zollfrei.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tripel
(frz. tripie), dreifach.
Tripel,
Bergmehl, s. Kieselgur. ^[= Bergmehl, Infusorienerde, Diatomeenpelit, eine bald lose, mehlähnliche, bald etwas ...]
Tripel,
Alexander, Bildhauer, s. Trippel. ^[= # Alexander, eigentlich Bildhauer, geb. 1744 zu Schaffhausen, erhielt seine künstlerische ...]