Trimeter
(grch.), ein aus drei Versfüßen oder, wie beim iambischen Trimeter
, Doppelfüßen
(Dipodien) bestehender
Vers. Am häufigsten ist der von
Archilochus (s. d.) erfundene iambische Trimeter
, der nach
der fünften
Silbe gewöhnlich eine
Cäsur bekommt und folgendes Grundschema hat:
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Im ersten, dritten und fünften Fuße, d. h. zu Anfang jeder Dipodie, kann statt des reinen Iambus der Spondeus (--) und sowohl in diesen als auch in den andern Füßen außer dem letzten auch der Tribrachys (ᴗᴗᴗ), ferner im ersten, dritten, sehr selten im fünften Fuß der Daktylus (_ᴗᴗ) eintreten. Dazu kommt die Stellvertretung des Iambus durch den Anapäst, der im T. der Tragödie nur im ersten Fuße und bei Eigennamen, im T. der Komödie in den ersten fünf Füßen stehen kann.
Anders als die Griechen behandelten die scenischen Dichter der
Römer
[* 3] diesen
Vers,
den sie als Senarius
(Sechsfüßler) nach Füßen, nicht nach
Dipodien maßen, indem sie sich einerseits einige besondere
Beschränkungen auferlegten,
andererseits manche bei den Griechen unerlaubte
Freiheiten gestatteten.
Catullus und die nachfolgenden Dichter befolgten wieder
im wesentlichen die Gesetze des griechischen Trimeter
In der deutschen Litteratur fand der iambische
Trimeter
seit
Klopstock bei den Übersetzern klassischer Dichterwerke, später auch als selbständiges Versmaß bei
Goethe, Schlegel,
Platen u. a. Anwendung.