Hermann von, preuß. General, geb. zu Blankenfelde (Neumark), trat 1835 aus dem Kadettenkorps als
Offizier in das Kaiser-Alexander-Regiment und nahm als Adjutant des Generals von Bonin an den Feldzügen
von 1848 und 1849 gegen Dänemark
[* 8] teil. 1852 wurde Tresckow als Hauptmann in den Generalstab versetzt und 1854-56 zur Gesandtschaft
in Paris kommandiert. Im Dez. 1856 zum Flügeladjutanten des Königs ernannt, begleitete er diesen auf verschiedenen Reisen,
wurde 1860 Commandeur des 27. Infanterieregiments, während der poln. Revolution 1863 Generalstabschef
des Generals von Werder an der preuß.-poln. Grenze. 1864 wurde Tresckow zum Commandeur
des Kaiser-Alexander-Grenadierregiments ernannt und 1865 zum Generalmajor und zum Chef des Militärkabinetts befördert.
Dem Feldzuge 1866 wohnte Tresckow als Generaladjutant im Gefolge des Königs bei, ebenso der ersten Hälfte
des Krieges 1870, bis er im Nov. 1870 den Befehl über die 17. Infanteriedivision erhielt, mit der er 7000 Mobilgarden aus
Dreux vertrieb und an allen Kämpfen der Armee des Großherzogs von Mecklenburg
[* 9] ruhmreichen Anteil nahm. Im Jan. 1871 trat Tresckow wieder
in das Große Hauptquartier und in seine frühere Stellung als Chef des Militärkabinetts zurück, bis er 1872 zum
Commandeur der 19. Division ernannt wurde. Im Jan. 1873 wurde Tresckow mit der Führung des 10. Armeekorps beauftragt und im Herbst
desselben Jahres zum kommandierenden General des 9. Armeekorps, 1875 zum General der Infanterie befördert. Im Aug. 1888 trat
er in den Ruhestand und lebt seitdem auf seinem Gute Wartenberg (ProvinzBrandenburg).
[* 10]
Udo von, preuß. General der Infanterie, geb. zu Jerichow (ProvinzSachsen),
[* 11] trat 1824 aus dem Kadettenkorps
in die 4. Jägerabteilung und wurde 1829 Offizier. 1864 befehligte er als Oberst das 53. Infanterieregiment auf der
InselAlsen. Im DeutschenKriege von 1866 nahm an den Gefechten bei Dermbach, Neidhartshausen, Zella, Waldfenster, Kissingen,
[* 12] Waldaschach
und Aschaffenburg
[* 13] teil und wurde dann zum Commandeur einer kombinierten Garde-Infanteriebrigade ernannt.
Nach dem Frieden organisierte Tresckow die Militärverhältnisse in den Hansestädten und dem Lauenburgischen. 1870 trat
Tresckow anfänglich als Commandeur der 1., in Stettin
[* 14] formierten Landwehrdivision zur Küstenarmee des GeneralsVogel von Falckenstein, nahm aber dann mit seiner Division an der Belagerung von Straßburg
[* 15] teil und wurde nach kurzer Beteiligung
an der Einschließung von Schlettstadt
[* 16] im Okt. 1870 gegen Belfort
[* 17] (s. d.) entsendet, dessen Belagerung und endliche Eroberung
er leitete. Nach dem Frieden wurde Tresckow, der zum Generallieutenant
befördert war, Commandeur der 2. Division. 1875 wurde er als General der Infanterie zur Disposition gestellt. Er starb auf
seinem Gute Stünzhain bei Altenburg.
[* 18]