Tresa
(La) (Kt. Tessin,
Bez. Lugano).
275-197 m. 12 km langer Ausfluss des
Luganersees, der sich zwischen Luino und Germignaga in den
Langensee
ergiesst. Die Tresa
verlässt den
Ceresio
(Luganersee) in
Ponte Tresa, einem ansehnlichen Dorf, dessen am rechten Ufer gelegene
schweizerische Hälfte
(Ponte Tresa Svizzero) mit dem italienischen Dorfteil
(Ponte Tresa d'Italia) durch
eine
Brücke verbunden ist; sie wendet sich westwärts und bildet auf eine Strecke von 7 km Länge die Landesgrenze gegen
Italien, um die
Schweiz 1,3 km unterhalb
Ponte Cremenaga, einem schweizerischen Grenzweiler der Gemeinde
Monteggio, zu verlassen.
Die Grenzlinie wird durch den Stromstrich gebildet, wobei aber verstanden ist, dass das Fischrecht und
dessen Aufsicht ganz der
Schweiz angehören. Die Tresa
fliesst zunächst durch tonige Glimmerschiefer und dann zwischen Cremenaga
und Creva durch Porphyrmassen. Hier zweigt ein langer Industriekanal ab, der einer Reihe von durch Deutschschweizer angelegten
Betrieben die nötige Kraft zuführt. Die Regionalbahn
Ponte Tresa
-Luino folgt zuerst dem linken Flussufer,
um dann 2 km unterhalb der Station Cremenaga aufs rechte Ufer überzusetzen und über Creva nach Luino zu gelangen.
Von Nebenadern sind einzig zu nennen: die
Lisora von der schweizerischen und die Margorabbia von der italienischen
Seite her.
Die Tresa
ist sehr fischreich und beherbergt namentlich zahlreiche Aale, von deren
Fang eine ganze Reihe
von Anwohnern ihr Leben fristen. Um dem in dieser Gegend einst schwungvoll betriebenen Schmuggel möglichst zu steuern, hat
Italien längs dem linken Flussufer auf eine Strecke von 7 km Länge ein 2 m hohes Eisendrahtgeflecht anbringen lassen, an
welchem zahlreiche kleine Glocken hängen, die den Grenzwächtern den Alarm geben.
Als einziger Abfluss eines 561 km2 umfassenden Einzugsgebietes ist die Tresa
gleich dem
Luganersee sehr beträchtlichen
Hochwassern unterworfen, deren bedeutendste 1868 und 1896 (Wasserstand an der Pegelstation
Ponte Tresa 2,56 bezw. 2,83 m)
eintraten. Eine regelrechte Korrektion der Tresa
samt Regulierung des Seeabflusses wird in nächster
Zeit stattfinden. Damit sollen die Wasserstandschwankungen am Limnimeter von
Ponte Tresa innerhalb der Grenzen von 0 bis 1,30
m festgelegt und die durchschnittliche Wassermenge von 20 m3 in der Sekunde (Niederwasserstand 5,7 m3 und Hochwasserstand
bis zu 233 m3 per Sekunde) zur Erzeugung einer produktiven Kraft von 13000-15000 PS verwendet werden.
Auf italienischem Boden wird die Kraft der Tresa
von den Fabriketablissementen von Luino benutzt.