Trentowski
,
Bronislaus, poln.
Philosoph, geb. 1808 zu Kopcie in
Polen, studierte zu
Berlin
[* 2] unter
Hegel
Philosophie, habilitierte sich als
Dozent der
Philosophie an der
Universität zu Freiburg
[* 3] i. Br., starb 1869 daselbst. Trentowski
versuchte in
seinem deutsch geschriebenen Hauptwerk: »Grundlage der universellen
Philosophie« (Freiburg
1837),
eine selbständige »slawische Philosophie« zu begründen. Er weist darin den drei Hauptrassen Europas ihre Stelle in der weltgeschichtlichen Entwickelung der Philosophie an, indem er an der Hand [* 4] der dialektischen Methode die Romanen als Träger [* 5] des Realismus, deren Gegensatz, die Germanen, als solche des Idealismus, dagegen die Slawen als Träger einer künftigen Synthese beider einander zugleich ausschließenden und gegenseitig ergänzenden Geistesrichtungen und dadurch als das Volk »der Philosophie der Zukunft« zu konstruieren unternimmt.
Unter seinen polnischen Werken ist zu erwähnen »Chowanna«, System einer nationalen Pädagogik (Posen [* 6] 1842, 2 Bde.),
das durch
Kühnheit der
Gedanken, energischen
Stil und allerlei Überschwenglichkeiten in
Polen großes Aufsehen erregte; »Myślini«
(»Logik«,
das. 1844); »Panteon« oder
Propädeutik des allgemeinen
Wissens (1873) und
»Verhältnis der
Philosophie zur
Staatskunst« (ebenfalls
in poln.
Sprache,
[* 7] das. 1843). Neben
Libelt trug Trentowski
das meiste zur Belebung der philosophischen
Richtung in
Polen bei.