Tredici Comuni
14 Wörter, 106 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Tredici
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Tredici
Comúni,
eine Anzahl »Gemeinden« in Norditalien an der Grenze gegen Tirol,
[* 6] die durch Sprache
[* 7] und Sitte deutschen Ursprung
bekunden. Über ihre Abkunft sind verschiedene Meinungen aufgestellt worden. Sie selbst halten sich für Abkömmlinge der
bei Verona
[* 8] von Marias geschlagenen Cimbern, doch wird diese Abkunft von Neuern bestritten, da ihre Sprache
durchaus nicht ein isolierter Sprachstamm,
[* 9] sondern eine dem bayrisch-tirolischen Oberdeutsch nahestehende Mundart ist. Am annehmbarsten
ist die Ansicht, daß die Comúni
als letzter in den Bergen
[* 10] längere Zeit vor Verwelschung geschützt gebliebener Rest ehemaliger,
bis ins 13. und 14. Jahrh. nachweisbarer deutscher Bevölkerung
[* 11] des Vicentinischen und Friauls anzusehen sind.
Gegenwärtig haben übrigens die meisten dieser Comúni
schon seit Generationen den Gebrauch der deutschen Sprache
aufgegeben. Die Comúni
zerfallen in zwei Gruppen:
1) die Tredici Comúni
Veronesi, welche im heutigen Distrikt Tregnago der italienischen Provinz Verona, d. h. im Hochthal des Progno
und in den Thälern einiger mehr westlicher Bergflüßchen, wohnen und ehemals, zur Zeit der venezianischen
Herrschaft, eine Art von Republik mit großen Vorrechten bildeten; der Gebrauch der deutschen Sprache ist hier lediglich auf
die Bewohner der beiden obersten Kirchdörfer im Prognothal Campo Fontana und Giazza beschränkt;
2) die Sette Comúni
(s. d.).