Trachyt
(vom grch. trachýs, rauh), ein lichtgraues oder lichtrötliches Eruptivgestein, das immer monoklinen Sanidinfeldspat, nie aber Quarz enthält; fernere Gemengteile sind gestreifter trikliner Feldspat, eins, zwei oder, freilich seltener, alle drei der Mineralien Augit, Hornblende, Magnesiaglimmer, auch Magneteisen; dagegen fehlt stets Olivin. In der Regel liegen einzelne größere Gemengteile, namentlich Sanidin, als tafelförmige Krystalle in einer dem bloßen Auge fast homogen erscheinenden Grundmasse; auf den Poren der letztern sitzen bisweilen kleine Kryställchen von Tridymit, Hypersthen, Sodalith u. s. w. Die chem. Mischung ist kieselsäureärmer als die der Rhyolithe, kieselsäurereicher als die der Basalte. Die Durchbrüche des eigentlichen Trachyt erfolgten während der Tertiärformation, und das Gestein bildet meist glockenförmig gewölbte oder domförmige Berge, auch spitzere Kegel, wie im Siebenqebirge (Drachenfels am Rhein), im Westerwalde, in Steiermark, häufig im nördl. Ungarn und Siebenbürgen, in den Euganeen, Mittel- und Unteritalien und der Auvergne, Persien, Kleinasien, Nordwestamerika u. s. w. Auch in Form von geflossenen Strömen bei thätigen und erloschenen Vulkanen tritt der Trachyt auf, in welchem Falle man ihn Trachytlava nennt. Die trachytische Eruptivmasse ist im stande, unter besondern Bedingungen auch als Obsidian oder Bimsstein zu erstarren.