Trachyt
(vom grch. trachýs, rauh), ein lichtgraues oder lichtrötliches Eruptivgestein, das immer monoklinen Sanidinfeldspat, nie aber Quarz enthält; fernere Gemengteile sind gestreifter trikliner Feldspat, eins, zwei oder, freilich seltener, alle drei der Mineralien [* 2] Augit, [* 3] Hornblende, [* 4] Magnesiaglimmer, auch Magneteisen; dagegen fehlt stets Olivin. [* 5] In der Regel liegen einzelne größere Gemengteile, namentlich Sanidin, als tafelförmige Krystalle in einer dem bloßen Auge [* 6] fast homogen erscheinenden Grundmasse; auf den Poren der letztern sitzen bisweilen kleine Kryställchen von Tridymit, Hypersthen, Sodalith u. s. w. Die chem. Mischung ist kieselsäureärmer als die der Rhyolithe, kieselsäurereicher als die der Basalte.
Die
Durchbrüche des eigentlichen Trachyt
erfolgten während der
Tertiärformation,
[* 7] und das Gestein bildet meist glockenförmig
gewölbte oder domförmige
Berge, auch spitzere
Kegel, wie im Siebenqebirge (Drachenfels am Rhein), im Westerwalde, in
Steiermark,
[* 8] häufig im nördl.
Ungarn
[* 9] und Siebenbürgen, in den Euganeen,
Mittel- und Unteritalien und der
Auvergne,
Persien,
[* 10]
Kleinasien, Nordwestamerika u. s. w. Auch in Form von geflossenen
Strömen bei thätigen und erloschenen
Vulkanen tritt
der Trachyt
auf, in welchem Falle man ihn Trachytlava nennt. Die trachytische Eruptivmasse ist im stande, unter besondern
Bedingungen auch als Obsidian oder
Bimsstein zu erstarren.