(spr. turkŏäng), Fabrikstadt im Arrondissement Lille des franz. Depart. Nord, in Flandern,
an der belg. Grenze, liegt in fruchtbarer Gegend an den Linien Lille-Tourcoing (11
km, nach Gent)
[* 6] und Orchies-Halluin der Nordbahn, hat (1896) 55 705, als Gemeinde 73 353 E. (Anfang des Jahrhunderts nur 10000), 7876 mehr
als 1891, ein Handels- und ein Schiedsgericht, eine Handels- und eine Gewerbekammer, Zollamt, Krankenhaus,
[* 7] Spital
u. s. w. Tourcoing ist neben Roubaix (s. d.)
Mittelpunkt eines großen Industriebezirks (hierzu die Karte: Industriegebiet von Roubaix-Tourcoing); wichtig sind vor allem:
Woll-, Baumwoll- und Leinenspinnerei, Fabrikation von Zucker, Tafelleinen, Teppichen, Messerschmiedwaren, Seife, Baumwollbänder
sowie Brauerei, Lohgerberei und Zuckerraffinerie.
Das Rathaus ist ein großes neues Gebäude im Renaissancestil, aus dessen Mitte sich eine große Kuppel
erhebt und das ein kleines Museum enthält. Die hübsche moderne got. Kirche St. Christophe hat prächtige Glasmalereien, Gemälde
und Holzschnitzereien, auch die neue KircheNotre-Dame (im Renaissancestil) ist im Innern sehr reich (35 Statuen). Von den nächstliegenden
Industrieorten sind Marcq en Baroeul (10 392 E.), Mouvaux (5786 E.), Roncq (6726 E.), Croix (14338 E.),
Wasquehal (4901 E.) und Wattrelos (22 731 E.) zu nennen; Halluin (s. d.) mit 15 781 E. liegt 12 km nach Norden.
[* 8] Am 17. und siegten
hier die
Franzosen über die verbündeten Österreicher und Engländer unter Clerfayt.