(LaTour du
Pin, spr. tuhr dü päng), Arrondissementshauptstadt im franz.
DepartementIsère, an der Bourbre und der
EisenbahnLyon-Grenoble, mit
Lein- und Seidenweberei, Fabrikation von
Handschuhen und
Posamentierwaren und (1886) 3197 Einw.
(Aiguilles du) (Kt. Wallis,
Bez. Martinach). 3548 m. Doppelgipfel, dessen beide Spitzen genau gleich hoch sind. Auf der Landesgrenze
gegen Frankreich; im Trientmassiv, dem schweizerischen Abschnitt des Mont Blanc-Massives, zwischen dem Plateau du Trient, dem
Glacier des Grands und dem Glacier du Tour. Die beiden Gipfel beherrschen mit ihren mächtigen Felswänden
das obere Ende des Glacier des Grands und sind von Finhaut aus sehr schön sichtbar. Mit dem Namen der Aiguilles du Tour bezeichnet
man ausser dem Doppelgipfel auch eine ganze kleine Gebirgsgruppe, der eine Reihe von Felsnadeln angehören. Wir treffen hier,
vom Col du Tour an gezählt, auf folgende Gestalten: Punkt 3485 m, vom österreichischen Alpinisten Ludw.
Purtscheller am zum erstenmal erstiegen. - Südgipfel der Aiguilles du Tour (im engern Sinn), 3548 m, zum erstenmal
am von Ch. H. Heathcote mit dem Führer Moritz Andermatten erstiegen. Heute wird der Gipfel von der Ornyhütte
des S. A. C. her (Aufstieg in 3 Stunden) alljährlich bis 60 mal besucht. - Nordgipfel der Aiguilles du Tour
(3548 m), zum erstenmal 1875 erreicht und wegen seiner schwierigem Zugänglichkeit weit weniger besucht als der S.-Gipfel.
- Es folgen die Fenêtre duPissoir (oder Fenêtre des Pesseux; 3407 m), die Aiguille du Pissoir (oder Aiguille des Pesseux; 3442 m)
und Les Pissoirs (oder Les Pesseux; 3312 und 3181 m). Von der Aiguille du Pissoir zweigt sich nach NW. der Kamm von Les Grands
ab mit der Aiguille du Midi (3314 m), Aiguille duGénépi (3267 m), Pointe des Grands (3108 m), Pointe de
Beron (oder Pointe de Bron; 2959 m) und den GrandesOutannes (2683 m) unmittelbar über dem Col de Balme.
Der am meisten besuchte Gipfel der ganzen Gruppe ist ohne Widerspruch der S.-Gipfel der Aiguilles du Tour im engern Sinn.
Er verdankt diesen Vorzug seiner prachtvollen Aussicht, die von E. Javelle in seinen Souvenirs d'un Alpiniste
wie folgt beschrieben worden ist: «Peu de belvédères sont mieux placés pour embrasser obliquement toute la majestueuse
chaîne du Mont Blanc. Les trois groupes de l'Aiguille du Chardonnet, de l'Aiguille Verte et du Mont Blanc luimême y sont si
admirablement étagés que chacun d'eux s'écarte juste de ce qu'il faut pour laisser voir le suivant
dans toute sa beauté. Tout le reste du tableau est d'une magnificence sauvage; un chaos d'arêtes bizarrement ciselées,
enserrant entre elles d'inabordables déserts de glace. Au loin, la vue plonge par dessus toutes les chaînes secondaires
de la Savoie jusqu'au Canton de Vaud, tandis qu'à l'opposite elle s'étend jusqu'à la brillante chaîne
des Alpes Grées.» Heute (1908) kann der Gipfel auch von der Cabane Dupuis in 2 oder von den Alphütten von les Grands in 5 Stunden
bestiegen werden. Vergl.
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Kurz, Louis, und Eug. Colomb. La partie suisse de la chaîne duMont Blanc; Itinérairedu C. A. S. 1900-1901.Neuchâtel 1900.
Aufstieg von Orsières über die Ornyhütte (2700 m) und die Cabane Dupuis (3050 m;
Nachtquartier) in 7½, Abstieg nach Argentière in 4 Stunden.
Der Uebergang ist von hohem Interesse und
bietet keine eigentlichen Schwierigkeiten. Er wird im Sommer häufig und hie und da auch im Winter ausgeführt.
Zum erstenmal 1858 von
Alfr. Wills und R. Child Heath mit den Führern Aug.
Balmat, François Cachat und Ed. Bellin überschritten;
erster
Winterübergang am durch C. D. Cunningham und seine Führer.
Vergl. Kurz, Louis, und Eug. Colomb, La partie suissede la chaîne duMont Blanc;
Verbindet das oberste Firnfeld
des Saleinazgletschers mit dem savoyischen Glacier du Tour.
Wird begangen, wenn man eine Rundtour um die Aiguille du Chardonnet
oder um die Grande Fourche machen will und dient auch als Uebergang von der Orny- und der Dupuishütte
nach der Saleinazhütte oder über den Col du Chardonnet, wenn man sich weder der Cols des Plines noch der Fenêtre de Saleinaz
bedienen will: Ornyhütte-Passhöhe 3 Stunden, Abstieg zur Saleinazhütte 2 Stunden.
Der Uebergang bietet keine besondern
Schwierigkeiten, sofern der Bergschrund an der Flanke des Tour nicht zu stark klafft und man den Abstieg
nach Saleinaz durch die Felsen rechts vom Couloir nimmt.
Die Bresche ist schon von Alfr. Wills 1857 bemerkt worden, doch datiert
der erste Uebergang erst vom an welchem Tag F. und W. H. Pollock mit François Couttet und
Ed. Tournier aus Chamonix sich vom Col de Balme über den Col du Chardonnet nach Chamonix begaben.