Totenbuch
,
Sammlung von das Leben nach dem
Tode behandelnden
Schriften und Bildern, die die Ägypter ihren Verstorbenen
in das
Grab legten, damit diese wüßten, was sie den verschiedenen
Göttern und
Dämonen, denen sie begegnen würden, zu sagen
hätten. Der
Kanon des Totenbuch
, das übrigens aus
Stücken vom verschiedensten
Alter besteht, ist erst sehr spät
abgeschlossen; eine solche vollständige Handschrift hat Lepsius 1842 herausgegeben, doch ist
sie der sehr starken Verderbtheit
des
Textes wegen nicht zu benutzen. Eine kritische
Ausgabe der ältern
Recension hat auf Lepsius' Anregung Naville (Berl. 1886)
veranstaltet, Bruchstücke der allerältesten Textgestalt veröffentlichte Lepsius
(«Älteste
Texte des
Totenbuch»
, Berl. 1867) und Maspero (in den «Mémoires
de la mission archéologique française au Caire», Bd.
1). Das Verständnis des für die
Ägyptologie so wichtigen
Buchs ist noch nicht weit gediehen; die
Übersetzungen von
Birch
(in
Bunsens «Egypt's place in universal history», Lond.
1848-67) und Pierret («Le
[* 2] livre des morts», Par.
1882) sind ohne Wert; besser die neuerdings von Le
Page
Renouf («Book of the dead», Lond. 1893) herausgegebene.