Torricelli
(spr. -tschelli), Evangelista, ital. Philosoph und Mathematiker, geb. zu Piancaldoli, kam in seinem 18. Jahre nach Rom, [* 2] wo er unter der Leitung Benedetto Castellis Mathematik studierte. Fleißiges Lesen der Schriften Galileis über die Bewegung veranlaßte ihn zur Abfassung des «Trattato del moto» (1642),
worin er seine
Ansichten von diesem Gegenstande entwickelte. Er teilte diese
Abhandlung
Galilei mit, der ihn, damals schon
erblindet, zur Hilfe bei der Ausarbeitung seiner «Discorsi» zu sich einlud.
Galilei starb indes wenige
Monate nachher. Torricelli
wurde vom
Großherzog Ferdinand II. als Nachfolger Galileis
zum Professor der Mathematik und
Philosophie nach
Florenz
[* 3] berufen. Er starb Seine
«Opera geometrica» (Flor. 1644)
geben auch Aufschluß über seine eigenen Entdeckungen und Erfindungen, unter denen die Erfindung des
Barometers (s. d.) obenan
steht; die Anregung zu letzterm erhielt er (1643) von Viviani, einem
Schüler Galileis. Die einfachen
Mikroskope,
[* 4] welche er verfertigte, waren schon von hoher
Vollkommenheit; er verstand Verfertigung großer Linsengläser für
Teleskope.