(AlcatordaL., s.
Tafel: Schwimmvögel
[* 3] I,
[* 1]
Fig. 1), eine 38 cm lange, 70 cm klafternde Art
der
Alke (s. d.), oben und am
Halse schwarz, mit einem von dem der Quere weiß gebänderten Schnabel zum
Auge
[* 4] verlaufenden weißen
Strich und weißer Unterseite. Er nistet in großen Gesellschaften mit seinesgleichen und verwandten Formen in den nördl.
Polargegenden.
(Alca L.), Vogelgattung aus der Ordnung der Schwimmvögel und der Familie der Alken (Alcidae), Vögel
[* 7] mit walzenförmigem
Leib, mittellangem, sehr schmalem und hohem, gegen die Spitze hin gewölbtem, hakigem, an der First und Dillenkante gekieltem,
mit seitlichen Querfurchen versehenem Schnabel, schlanken, langspitzigen, etwas säbelförmigen Flügeln
und kurzem Schwanz. Die Alken sind echte Meeresbewohner, bewegen sich auf dem Land schwerfällig, indem sie auf der ganzen
Sohle der Füße dahinrutschen, schwimmen dagegen pfeilschnell und erbeuten tauchend Fische
[* 8] und andre Seetiere.
Eigentümlich ist die wegen der Kürze der weit nach hinten eingelenkten Beine mehr oder weniger aufrechte
Stellung des Körpers in der Ruhe. Die Gattung ist auf die arktische Zone beschränkt, hier aber durch mehrere Arten repräsentiert
und in so großer Individuenzahl vorhanden, daß die Bewohner mancher Vogelberge, d. h. der Felsen und Klippen,
[* 9] auf denen die
Vögel brüten, nach Hunderttausenden gezählt werden müssen. Wertvoll sind die Eier,
[* 10] die Federn und die
noch nicht flüggen, von Fett strotzenden Jungen, welche eingesalzen werden; das Fleisch der alten Vögel ist thranig und zäh.
Der Tordalk (Alk tordaL.), 42 cm lang, 70 cm breit, mit bis zum Schwanz reichenden Flügeln, ist am Kopf, Hals und an der Oberseite
schwarz; eine schmale Binde vom Schnabel bis zum Auge, ein Spitzensaum an den Schwungfedern, Brust und Bauch
[* 11] sind weiß; das Auge
ist dunkelbraun, der Schnabel schwarz mit weißem Querband, der Fuß schwarz. Er bewohnt in zahlreichen Scharen die nördlichen
Küsten, namentlich die Lofoten, erscheint im Winter ziemlich regelmäßig an den südlichern, auch an den
deutschen, holländischen und französischen Küsten, ist sehr vertrauensselig, nistet in Felsenritzen, Spalten, auch unter
Steinen und legt ein in Färbung und Zeichnung vielfach variierendes Ei,
[* 12] welches wahrscheinlich erst in vier Wochen ausgebrütet
wird. Raubt man dem Vogel das Ei, so legt er ein zweites und drittes Ei. Der Riesen- oder Brillenalk (Geyrfugl
der Isländer, Alk impennisL.), 90 cm lang, mit sehr kurzen, verkümmerten, zum Fliegen
[* 13] untauglichen Flügeln und äußerst schmalem,
von der Wurzel
[* 14] bis zur Spitze sanft gekrümmtem, vorn am Oberkiefer sechs- bis sieben-, am Unterkiefer neun- bis zehnmal gefurchtem
Schnabel, auf der Oberseite glänzend schwarz, an der
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Kehle schwarzbraun, an der Unterseite weiß, mit länglichrundem, weißem Fleck vor und über dem Auge und weißem Spitzensaum
an den Armschwingen, mit schwarzem Schnabel und Fuß, ist seit Mitte dieses Jahrhunderts ausgestorben. Er bewohnte den nördlichen
Teil des Atlantischen Ozeans, brütete auf den Faröerinseln und kam auch an die deutsche Küste. Am häufigsten
war er auf den Schären vor Island
[* 16] und Neufundland, 1844 aber wurden die letzten Exemplare erlegt. Das einzige Ei, welches das
Weibchen legte, war 120-130 mm lang, grauweiß, dunkel gefleckt und wurde von beiden Eltern ausgebrütet.