Topas
(frz. topaze; engl. Topaz), ein Schmuckstein von nicht seltenem Vorkommen, der aber wegen seines Glanzes und hoher Politurfähigkeit doch beliebt ist und viel zu Ringsteinen, Ohr- und Armschmuck verarbeitet wird, in schönen Exemplaren auch hohe Preise erlangt. Der Stein hat seinen Namen von einer Insel im Roten Meer, welche im Altertum Topazos hieß und wo derselbe gegraben wurde. Seine Bestandteile sind Kieselsäure, Thonerde und Fluor, die Härte ist = 8, das spezifische Gewicht 3,4-3,6.
Am Ural finden sich Topas
kristalle von ausgezeichneter Schönheit in
Graniten, am Schneckenstein in Sachsen in einer besondern
Felsart, dem Topasfels
, einem
Gemenge von Quarz,
Turmalin und Topas
, in dessen zahllosen größeren und
kleineren Höhlungen die Topas-
und Quarzkristalle an den Wänden sitzen. Der Abbau ist jedoch eingestellt. Die Färbungen
des T. sind sehr verschieden, weingelb, honiggelb, hyazinthrot, violblau, grünlich, bläulich, rosa und ganz farblos. Die
verschiednen Farben kommen jedoch nicht durcheinander, sondern einigermaßen geographisch verteilt vor. Die
Hauptfarbe ist weingelb. Die Kristalle des T. sind vier- oder achtflächige Säulen des rhombischen Systems, zuweilen von
beträchtlicher Größe.
Im Grünen Gewölbe zu Dresden finden sich sächsische Steine von 9 cm Länge und 4½ cm Breite; brasilianische haben zuweilen 26 cm Länge und von Sibirien hat man welche, die über 15 kg wiegen. Brasilien liefert aus verschiednen Provinzen die schönsten gelben Steine, feurig goldgelb, orange und rein gelb, ferner blaue, rote von blaßrot bis dunkelkarminrot und ganz farblose. In Sibirien finden sich grüne, blaue, violette, gelbe und weiße Steine von großer Reinheit und schönstem Feuer.
Bei ihrem Reichtum an Farben müssen die Topase
natürlich oft andern
Edelsteinen ähnlich sein und werden
dann leicht für solche ausgegeben, namentlich für
Saphire und
Rubine. Die farblosen, die sog. Wassertropfen, können im geschliffenen
Zustande leicht für
Diamanten passieren, sind aber an ihrer geringeren Härte, am spezifischen Gewicht und der doppelten
Refraktion zu erkennen, indem man durch die Schleifkanten hindurch betrachtete Gegenstände, z. B.
eine Lichtflamme, doppelt sieht. Eine Eigenheit des Steins ist es auch, daß er durch Reiben stark elektrisch wird.
Die brasilischen gelben Steine lassen sich durch einen Glühprozeß in rosarote verwandeln, ohne an Glanz und Feuer einzubüßen. Man setzt sie entweder mit Asche in einen Tiegel, den man zum Rotglühen bringt, oder wickelt sie einfach in Feuerschwamm, umwindet das Bällchen mit Draht und zündet es an. Je tiefer das Gelb war, desto heller wird das Rot, öfter bis Weinrot, in welchem Falle sie dann den Balasrubinen ähnlich sind. Die sächsischen gelben Steine brennen sich nicht rot, sondern verlieren hierbei ihre Farbe gänzlich. - Zoll: s. Edelsteine.