(spr. tongdör),Alexander, Bildhauer, geb. 1829 zu
Berlin,
[* 2] besuchte seit 1848 die dortige
Akademie und bildete
sich dann unter
Bläsers Leitung weiter aus. Nachdem er sich von 1852 bis 1854 in
Wien
[* 3] aufgehalten, begab
er sich auf ein Jahr nach
Paris
[* 4] und 1856 nach
Rom,
[* 5] wo eine verwundete
Venus entstand, die von der
Iris zum
Olymp getragen wird,
worauf eine Marmorgruppe der Mutterliebe folgte. 1858 begann er in
Berlin eine ausgedehnte Thätigkeit namentlich in allegorischen
und mythologischen Gestalten.
(spr. tongdöhr), Alexander, Bildhauer, geb. 1829 zu
Berlin, wurde 1847 Schüler von Bläser, besuchte 1849 die dortige Akademie und kehrte dann wieder in Bläsers Atelier zurück.
1852-1854 verweilte er in Wien, führte dort für den Baron Pereira acht Figuren aus, ging auf ein Jahr nach Paris und 1856 nach
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Rom, wo er seine erste bedeutende Arbeit schuf: eine verwundete Venus, die von der Iris zum Olymp getragen wird, der dann
während eines zweiten Aufenthalts in Rom für König Wilhelm eine Marmorgruppe der Mutterliebe folgte. Sehr ausgedehnt wurde
seit 1858 in Berlin seine Thätigkeit in allegorischen und mythologischen Gestalten, die er in anmutiger
Haltung u. großer Schönheit der Formen ausführt, z. B.:
eine Borussia als Brunnenfigur mit den vier Hauptflüssen Preußens, Frühling, Sommer und Herbst als dekorative Gewandfiguren,
zwei von den Städtefiguren auf den Seitenflügeln der Berliner Börse, eine Gruppe: Tag und Nacht, Pan mit einer Wasser
schöpfenden Nymphe als Brunnenschmuck für die Villa Ravené in Moabit (1867), die beiden herrlichen
Bronzestatuen Bülows und Blüchers am Postament der großen Bläserschen Reiterstatue Friedrich Wilhelms III. in Köln und
außerdem zahlreiche Porträtbüsten.
Grillparzers, Kleists u. a. für das königl. Schauspielhaus; sodann eine
Nachbildung der Reliefs vom Altarbau in Pergamon
[* 19] (s. d.); die Marmorgruppe Das
Kindlein schläft (Privatbesitz), die Kolossalstatue Kaiser Wilhelms I. für Putlitz (1890), die Marmorbüste des ehemaligen
Finanzministers OttoCamphausen, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal in Dessau
[* 20] (1892), Christus am Kreuz
[* 21] mit anbetenden Engeln (lebensgroß
in Marmor, 1894). Tondeur lebt seit 1858 in Berlin; 1892 wurde er zum Professor ernannt.