Toll
,
Karl,
Graf von, russ.
General, geb. 1778 zu
Reval,
[* 2] trat 1796 in die russische
Armee ein, machte 1799
Suworows
Feldzug
mit, kam 1805 in den
Generalstab, focht bei
Austerlitz,
[* 3] dann gegen die
Türken, war 1812
Generalquartiermeister
Kutusows, 1813
Barclay de Tollys
, ward auf dem Schlachtfeld von
Leipzig
[* 4]
Generalleutnant, 1823 Generaladjutant des
Kaisers und
Chef des
Generalstabs der ersten
Armee und 1825
General der
Infanterie. An dem
Feldzug von 1829 gegen die
Türken nahm er als
Chef
des
Generalstabs den ruhmvollsten
Anteil.
Durch den Sieg 11. Juni bei Kulewtscha erwarb er sich die Grafenwürde. Im polnischen Feldzug von 1831 stand er abermals als Stabschef dem General Diebitsch zur Seite, übernahm nach dessen Tode das interimistische Kommando und leitete beim Sturm auf Warschau [* 5] 7. Okt. nach Paskewitsch' Verwundung die Operationen des letzten entscheidenden Schlachttags. Hierauf ward er in den russischen Reichsrat berufen und 1833 zum Oberdirigenten der Wasser- und Wegekommunikationen und der öffentlichen Bauten ernannt. Er starb in Petersburg. [* 6]
Vgl.
Bernhardi,
Denkwürdigkeiten aus dem
Leben des
Grafen von Toll
(2. Aufl., Leipz. 1866, 4 Bde.).